Handsfree Coding: Softwareentwicklung ohne Maus und Tastatur

Programmieren lässt sich mittlerweile auch mit Sprache, Gestik und Mimik statt der üblichen Kombination Maus und Tastatur.

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Obwohl Textnachrichten am Smartphone mittlerweile häufig diktiert und nicht mehr getippt werden, sind vergleichbare Bedienkonzepte noch nicht im Alltag von PC-Nutzern angekommen. Interfaces jenseits von Maus und Tastatur werden als Spielerei belächelt oder gar nicht erst wahrgenommen. "Völlig zu Unrecht", wie der Informatiker und Junior-Fellow der Gesellschaft für Informatik Dr. Wolfram "Wolle" Wingerath findet: "Handsfree Coding geht weit über das Diktieren von Texten hinaus und ermöglicht auch professionellen Anwendern die Nutzung des Computers ganz ohne Einsatz ihrer Hände."

Wolle ist 33 Jahre alt, Data Engineer und erprobt seit mehr als zehn Jahren Eingabemethoden zur Softwareentwicklung ohne Maus und Tastatur. Inzwischen setzt er fast ausschließlich auf Handsfree Coding, da er damit effizienter arbeitet. "Dadurch muss ich mir keine kryptischen Shortcuts mehr merken und kann ganz bequem mit Sprache, Geräuschen, Mimik oder Gestik den Computer und die Programme steuern", sagt er.

Mehr Kopfhörer, Headsets und Mikrofone:

Beim Handsfree Coding spielt das Voice Coding eine zentrale Rolle. Hierbei wird Quellcode per Spracheingabe erstellt. Voice Coding ist jedoch nicht mit handelsüblicher Software zur automatischen Spracherkennung (Automatic Speech Recognition, ASR) vergleichbar. Es gibt zwar einige offensichtliche Parallelen zum Diktieren von Textnachrichten. Mit Standardsoftware zur Spracherkennung kann man aber nicht ohne Weiteres effizient programmieren, da ASR auf die Interpretation und Synthese einer konkreten natürlichen Sprache ausgelegt ist. Sie verwendet dafür jeweils spezifische Modelle, Grammatiken und Optimierungen bei der Ausgabe, etwa, wenn sie automatisch Satzzeichen einfügt oder Substantive großschreibt.

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