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Missing Link: Wem gehört die Wahrheit? Vom Ars Electronica Festival 2023. Teil 1

Johannes Schacht

Das Ars-Electronica-Motto lautet "Wem gehört die Wahrheit?". Den Kuratoren ist auch wichtig, wie sich menschliche Zivilisation mit Natur vertragen kann. Teil 1.

2023 ist das Jahr, in dem sich die KI mit großem Getöse der allgemeinen Öffentlichkeit vorgestellt hat. Kaum ein Massenmedium konnte der Versuchung widerstehen, einen Artikel oder Kommentar in Teilen von ChatGPT schreiben zu lassen. Auch die Wissenschaftler waren überrascht, ob der hohen Qualität der Chat-Bot-Texte. Die Änderungen in Wirtschaft und Gesellschaft durch KI-Techniken werden langsam sichtbar, nachdem der Medienhype niedersinkt. Wir waren also gespannt, wie sich diese Veränderung niederschlagen würde in dem Ars Electronica-Festival für Medienkunst mit seinem Ziel "Kunst, Technologie und Gesellschaft" zusammenzubringen.

Die erste Herausforderung lag darin, die Teile des Festivals zu finden, die sich mit "Who Owns the Truth?" befassen würden. Das hat weniger mit den Räumlichkeiten zu tun. Nachdem das Festival in den vergangenen drei Jahren seinen Ort an der Johannes-Kepler-Universität gefunden hatte, durfte es diesmal wieder ("wirklich zum letzten Mal") in die PostCity einziehen, dem verlassenen Brief- und Paketverteilzentrum, das dem Bahnhof angegliedert ist. Tatsächlich war das Festival diesmal weniger gedrängt und vollgepackt mit Ausstellungsobjekten als in vergangenen Jahren, was die Orientierung vereinfachte. Auch dass die Cyberarts-Ausstellung sich auf dem Veranstaltungsgelände befand und nicht mehr im OK (Offenes Kulturhaus Oberösterreich) sorgte für kurze Wege.

Was aber stetig wächst, ist nicht nur die Zahl der Besucher und Besucherinnen (88.000) und der Aktiven (1542), sondern die Zahl der Organisationen, die sich dem Event angliedern. Die Ars Electronica ist zu einem Magnet geworden, zu dem sich immer mehr Institutionen hingezogen fühlen. Da sind vor allem die vielen Initiativen der EU-Kommission, die im Laufe der Jahre immer mehr Raum eingenommen haben, und die Veranstaltung mitprägen. Da ist die CIFO (Cisneros Fontanals Art Foundation), die seit 2022 die Medienkunst aufstrebender lateinamerikanischer Künstler und Künstlerinnen mit Preisen und Ausstellungen fördert und im Lentos Kunstmuseum vorstellt. Da ist die Campus Exhibition, an der in diesem Jahr Universitäten aus über 50 Ländern teilnahmen. Da ist die Anton Bruckner Privatuniversität für Musik, Schauspiel und Tanz, die in ihren Räumen einen ganzen Thementag gestaltete. Da sind die Gardens, eine Medienkunstpräsentation von Städten aus aller Welt, eine Idee, die während der Pandemie geboren wurde, als die Ars das Festival an den Orten ihrer Partner stattfinden ließ und virtuell vermittelte.

Oder da ist die Ausstellung im oberösterreichischen Kunstverein mit den dynamisch generierten dreidimensionalen Bildelementen des Computergrafikers Markus Riebe (AT). Oder das Francisco Carolinum, mit einer überaus sehenswerten Schau zur Medienkunst, die mit elf Positionen etwa beleuchtet, wie sich KI zum Menschen verhält, darunter Werke von Holly Herndon/Mat Dryhurst, die im letzten Jahr den STARTS Prize 2022 verliehen bekamen. Oder auch das Animation-Festival, ein dreitägiges Festival im Festival mit dem angegliederten, Expanded Animation Symposium, beides angesiedelt in den Räumlichkeiten des Ars Electronica Centers auf der anderen Donauseite.

Holly Herndon / Mat Dryhurst

(Bild: Dorothea Cremer-Schacht)

Dazu kommen Orte in der Stadt, die traditionell bespielt werden, wie zum Beispiel der architektonisch beeindruckende Mariendom, diesmal mit einer Ballett-Performance, entworfen von der taiwanesischen Künstlerin Yen-Tzu Chang. Der Tanz mit projizierten Bildern und beweglichen Bildschirmen gewinnt in der dunklen, großen Kathedrale eine mystische Ausstrahlung und die Tänzerin scheint oft mehr eine von äußeren Kräften bewegte Puppe zu sein, als ein aus eigener Kraft bewegter Mensch. Das evoziert vielfältige Bilder für die Betrachter. Dass es eigentlich um Erinnerungen und kulturelle Sichtweisen geht, die von Fledermäusen symbolisiert werden, erschließt sich erst aus der Beschreibung.

Shao-Tung Tseng im Mariendom

(Bild: Dorothea Cremer-Schacht)

Jimmy Wales, Gründer Wikipedia

(Bild: Dorothea Cremer-Schacht)

Weiter sind die großen Veranstaltungen zu nennen: das Opening-Event, diesmal mit einem Beitrag von Jimmy Wales, Gründer der Wikipedia. Wales stellte die Frage, ob ChatGPT eines Tages Wikipedia-Artikel schreiben könne, Antwort: nein. Die Frage, ob die Menschen in Zukunft lieber ChatGPT [1] konsultieren werden, statt in der Wikipedia nachzulesen, stellte Wales nicht, aber er sieht die KI durchaus als intelligentes Front-End, als bessere Suche für die Wikipedia gewissermaßen. Bleibt zu hoffen, dass dieses Front-End weniger halluziniert als die aktuellen KI-Chatbots. Schwerpunkt dieses Abends war die Vorstellung der neu gegründeten wissenschaftlichen Einrichtung, des "Institut of Digital Sciences of Austria", kurz IDSA, dessen Standort in Linz vor allem der Ars Electronica zu verdanken ist. 75 Studenten und Studentinnen und mehr als 30 Fellows aus allen Teilen der Welt begeben sich fortan auf die Suche nach kreativen, interdisziplinären Lösungsansätzen, um den Herausforderungen des Anthropozäns zu begegnen.

Die Preisverleihungs-Gala spiegelt wider, wie sich die Ars Electronica ausgeweitet hat. Der Reigen begann mit den seit bald zehn Jahren verliehenen S+T+ARTS-Preisen der EU. Diesmal wurde unter anderem Richard Mosse geehrt für seinen sehenswerten, auf einer 20 Meter breiten Leinwand vorgeführten Film "Broken Spectre", der die Umweltkatastrophe aufzeigt, die sich entlang des 4.000 Kilometer langen Trans-Amazonian Highway ereignet. Dann kamen weitere Kooperationen durch die EU, so der neue, gut dotierte Citizen Science-Preis. Aber auch die österreichischen Ministerien erweiterten in den letzten Jahren ihre Unterstützung, beispielsweise mit dem Preis für "Klasse! Lernen", der Schüler und Lehrer für ihren Einsatz digitaler Tools auszeichnet oder dem "State of the ART(ist) Award" für Künstler und Künstlerinnen in existenziellen Lebenssituationen oder dem "Digital Humanity Award", der diesjährig eine Künstlergruppe auszeichnete, die die Repräsentanz afrikanischer Sprachen in maschinellen Übersetzungs- und Kommunikationsprogrammen verbessern möchte. In Erinnerung an den 2016 verstorbenen japanischen Pionier der elektronischen Musik Isao Tomita wird biennal ein nach ihm benannter Preis verliehen. Er ging an Robin Fox (AU), ein Künstler, der auf dem Opening-Event einen überzeugenden Ausweis seiner Laser-Kunst darbot. Erst nach diesen Preisen stellte der künstlerische Leiter der Ars Electronica, Gerfried Stocker, die Preisträger der vier Goldenen Nicas des Cyberart-Wettbewerbs vor, das ehemalige Herzstück der Gala, nun nur noch eine Preisgruppe unter vielen.

Broken Spectre

(Bild: Richard Mosse, Jack Shainman and Carlier Gebauer [2])

Die große Konzertnacht gestaltete in diesem Jahr wieder das Bruckner-Orchester unter der Leitung von Markus Poschner mit Scherzi aus verschiedenen Symphonien. Kontrapunktiert wurde das Orchester von "Klangräumen" der isländischen Komponistin und Kontrabassistin Bára Gísladóttir und einer Performance des österreichischen Rappers Def Ill.

"Missing Link"

Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.

Es gibt immer wieder kleine Veranstaltungen, die sich zu entdecken lohnen, wie das "Uncanny Valley" von der Theatergruppe Rimini-Protokoll (DE). Das Uncanny Valley ist die Beobachtung, dass die Akzeptanz von Robotern und Avataren mit mehr Menschenähnlichkeit zunächst wächst, aber ab einem gewissen Punkt stark abnimmt und in Ablehnung umschlägt.

Erster Anlaufpunkt ist die Themenausstellung, 35 Exponate, die sich vornehmlich im "Bunker" befinden, den Kellerräumen des Postverteilzentrums mit seinem einzigartigen düsteren Flair. Der Titel der Ausstellung lautet "Co(Owning) More-than-Truth", eine Abwandlung des Festivalthemas, die sich nicht direkt erschließt. Es erschließt sich auch nicht, wie die Kunstwerke das Thema "Who Owns the Truth?" reflektieren. Ungeachtet dessen sind es sehenswerte Werke.

Die Ausstellung beginnt mit StellaVerde, einem vertikalen Garten der Slowenen Gregor Krpič and Simon Gmajner, die das Projekt mit einer Gruppe von Wissenschaftlern und Technikern über mehrere Jahre aufgebaut haben und es auch weiterentwickeln wollen. Die als Wand aufgerichteten Pflanzentöpfe werden von einem spinnenähnlichen Roboter mit Wasser versorgt. Das Wasser stammt aus Fischaquarien unterhalb der Pflanzen. Die Blätter, die die Pflanzen verlieren, sammeln sich in den Becken, verrotten und reichern das Wasser zusammen mit den Fischausscheidungen mit Nährstoffen an, die wieder via Robo-Spinne bei den Pflanzen landen. Ein Bio-Techno-Kreislauf, der den Gedanken anregt, wie wir Technik und Natur zusammenbringen wollen, denn eine Agrarwirtschaft, die gegen die Natur arbeitet, sie ausplündert, hat keine Zukunft. Die Aussage, in ihrem Exponat würden die Pflanzen dem Roboter mitteilen, ob es ihnen gut gehe oder nicht – ein Gespräch zwischen Pflanze und Roboter also – ist eher eine nette Phantasie, denn letztlich gibt es, Stand heute, nur einen Feuchtesensor im Erdboden des Pflanzentopfs, dessen Werte im Server verarbeitet werden und dann den Roboter steuern. Eine spätere Ausbaustufe soll weitere Sensoren enthalten, die direkter das Wohlbefinden der Pflanzen messen. Im Übrigen fehlten die Fische in der Ausstellung, denn das Biotop aufzubauen, ist ein zeitintensiver Prozess mit hohem Wasseraufkommen und auch der Veranstaltungstrubel wäre dem Fischwohl abträglich gewesen.

Simon Gmajner erklärt sein Projekt

(Bild: Dorothea Cremer-Schacht)

Mit dem Verhältnis von Technik und Natur befasst sich auch "Melting Snow". Der Schweizer Künstler Michel Winterberg greift den viel beklagten Energiehunger der digitalen Welt [4] auf. Er benutzt ein Kühlungssystem für Server, um eine Metallplatte zu vereisen. Über zehn Minuten schlägt sich Wasserdampf nieder und wird zu Eis, von einer Kamera auf die Wand als abstraktes Gemälde projiziert. Dann schaltet die Kühlung ab, das Eis schmilzt und der Zyklus startet erneut.

Installation Melting Snow

(Bild: Dorothea Cremer-Schacht)

Auch der menschliche Körper wird in den Blick genommen. Mit "Organ of radical care: Una Matriz Colaborativa" wollen Charlotte Jarvis (GB) und Patricia Saragüeta (AR) eine Gebärmutter aus dem Menstruationsblut von mehreren Frauen, Trans- und Non-Binary-Personen erzeugen. Wenn es gelänge, eine Eizelle in dieser Gebärmutter zu beherbergen, wäre dies eine Weltneuheit. Der Glaskelch, in dem die Lösung ausgestellt wird, ist angelehnt an die Form eines Uterus‘ und leuchtet geheimnisvoll. Im begleitenden Film wird gezeigt, wie die beteiligten Aktivistinnen ein Gedicht von Patricia Saragüeta vortragen und die beiden Künstlerinnen die biologischen Proben nach Tierra Del Fuego in Patagonien bringen, ans Ende der Welt, von wo aus "rationale Gespräche und fantastische Imaginationen die Geschichte verändern" sollen.

Organ of radical care: Una Matriz Colaborativa

(Bild: Dorothea Cremer-Schacht)

Noch expliziter befasst sich Adriana Knouf (US) mit dem Schicksal von Transpersonen. Selber Transfrau, ist es ihr verwehrt, den Kindheitstraum, Astronaut zu werden, zu verwirklichen. Ein handgefertigtes Sonnensegel soll zeigen, dass Weltraummissionen für queere, postkoloniale Zukünfte konstruiert werden können im Gegensatz zu kommerziellen, militärischen und expansionistischen Zielen. Knouf war früher schon einmal in der Cyberarts-Ausstellung ausgezeichnet worden, mit ihrem Projekt, Hormonpräparate für Transmenschen in den Weltraum zu entsenden. Knoufs Arbeiten greifen die Geschichte der Transgender-Sehnsucht nach außerirdischen Begegnungen auf und schlagen Möglichkeiten für nicht-menschliche Erfahrungen des Weltraums vor.

TX-2: MOONSHADOW/Adriana Knouf

(Bild: vog.photo [5])

Wieder mehr irdisch ist das Projekt "Cartographies of the Unseen" der Chileninnen Felipe Castelblanco und Lydia Zimmermann. Es ist eine filmische Reise zwischen den Anden und dem Amazonas. Das Gebiet ist heute in mehrere Nationen und wirtschaftliche Interessenzonen zerteilt, gliederte sich aber ursprünglich in vertikale Höhenlagen mit ihrer jeweiligen Fauna und Flora. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit Ñambi Rimai, einem indigenen Medienkollektiv, das 2019 gegründet wurde, mit Mitgliedern der Awá, Inga und Kamnesta, Quillasinga und Siona Nation. Der Film zeigt, wie die Indigenen einen goldenen Stein in einem Eisblock von Person zu Person weiterreichen, einem erfundenen Ritual, das als Ersatz oder als Wiederbelebung vergessener Rituale der Vorfahren dienen soll.

Die Frage, wem die Wahrheit gehört, wird in der Ausstellung kaum behandelt. Die Arbeiten verbindet aber etwas, dass den Kuratoren wichtig ist, nämlich, wie sich menschliche Zivilisation mit Natur vertragen kann, ein Thema, das durchaus als Fortsetzung der letztjährigen Auseinandersetzung mit dem Klimawandel [6] gesehen werden kann. Der Blick in den Katalog verrät, dass der Titel "More-than-Truth" nicht zufällig ist, sondern sich anlehnt an das EU-Projekt "More-than-Planet", in dessen Framework es entstanden ist.

Die Konferenzen griffen das Thema an drei Tagen tatsächlich auf und setzten eigene Schwerpunkte. Sie wurden in Zusammenarbeit mit der EUMETA, European School of Metaverse, organisiert, einer Neugründung, deren Geschäfte der Linzer Rektor der Johannes-Kepler-Universität, Meinhard Lukas, führt. Tag eins hatte den Titel "The Next Renaissance, A S+T+ARTS Day Conference".

AI and the Very Old World Order/Karen Hao

(Bild: Markus Schneeberger [7])

Die Keynote behandelte die schwierigen Arbeitsbedingungen der Menschen, die die Lerndaten der KI-Systeme labeln [8]. Es sind nicht nur die schlechte Bezahlung und die unfairen Arbeitsbedingungen, der oft in den armen Gebieten der Welt angesiedelten Menschen, es ging der US-amerikanischen Journalistin Karen Hao auch um das psychische Leid, das entsteht, wenn man tagein, tagaus, pornografische oder gewalttätige Inhalte klassifizieren muss [9]. Es ist ein wichtiges Thema, das auch um das Topos "Digitaler Kolonialismus" kreist, allerdings eines, dass es schon lange gibt und das durch den Hunger der KI-Anwendungen nach gelabelten Datensätzen nur verschärft wird.

Die Rolle der EU zur KI wurde auf zwei Weisen beleuchtet. Zum einen wurde beklagt, dass die großen industriellen Player außerhalb der EU ansässig sind und den europäischen Forschern der Zugriff auf eine Infrastruktur in der Größe einer OpenAI fehlt. Ob mit staatlicher oder gar überstaatlicher Bürokratie gegen agile Unternehmen in den Wettbewerb getreten werden kann, schien mehr als fraglich. Über mögliche Innovationen jenseits der Berechnung von Large-Language-Models, beispielsweise in der Grundlagenforschung oder der Anwendung, wurde kaum kontempliert.

Das andere Feld war das der Gesetzgebung. Außerhalb der EU sind die Regulierungen der EU-Behörden oft sehr positiv konnotiert. In der Tat sind stabile, gut durchdachte Gesetze, ein Standortvorteil und es ist zu hoffen, dass der AI-Act der EU die Balance trifft [10], zwischen Offenheit für wirtschaftliche Tätigkeit und Schutz der Persönlichkeitsrechte. Wer täglich Cookie-Meldungen wegklickt, ist manchmal unsicher, wie überlegt die EU-Regelungen sind.

Es gab auch einen "Werbeblock". Bernd Fesel (DE) stellte die EIT Culture & Creativity vor, eine Initiative, die darauf abzielt, die europäischen Kultur- und Kreativsektoren und -industrien (CCSI) zu stärken. 250 Millionen Euro stehen im Raum, für die an der Ars Electronica beteiligten Künstler ein Budget aus einer anderen Welt.

Der zweite Tag war betitelt "(Un)Earthing the Truth: Ownership and Narratives about the Planet, A More-than-Planet Conference" und stellte die Frage in den Mittelpunkt, wie es sich mit den Besitzverhältnissen auf dieser Welt verhält. Warum kann überhaupt jemanden etwas gehören? Wie kann es Besitz an der Tiefsee oder am Weltraum geben? Auch am dritten Konferenz-Tag "End-of-Truth, A EU DigitalDeal Conference" schwang großer Zweifel daran mit, dass die Probleme des Planeten sich im Kapitalismus lösen lassen. Wachstumszwang und Verteilungerechtigkeit werden als Ursache der Weltprobleme gesehen und der kapitalistischen Wirtschaftsweise zugeschrieben. Stimmen, die so weit gehen wie Monika Herrmann von den Grünen in Deutschland, die die britische Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg als Modell für unser Überleben ins Spiel bringt, konnten wir auf der Ars Electronica nicht hören.

Die konkreteste Verbindung zum Veranstaltungsmotto hatten die Vorträge, die sich fragten, was aus der Demokratie werden wird in Zeiten von KI-generierten Fake-News [11], eine, in der Tat brennende Frage.

Das war Teil 1 vom Ars Electronica Festival. In der kommenden Woche lesen Sie, wem die Wahrheit denn nun gehört. [12]

(bme [13])


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[4] https://www.heise.de/news/IKT-Energiebedarf-Worst-Case-Szenario-wird-wahrscheinlicher-7304484.html
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[6] https://www.heise.de/hintergrund/Missing-Link-Welcome-to-Planet-B-Ars-Electronica-ein-Festival-in-Bewegung-7264533.html
[7] https://www.flickr.com/photos/arselectronica/53169830087/in/album-72177720310021108/
[8] https://www.heise.de/hintergrund/Machine-Learning-Labeling-von-Datensaetzen-mit-Active-Learning-in-der-Praxis-6494705.html
[9] https://www.heise.de/news/Dokumentarfilm-The-Cleaners-Facebooks-dunkles-Geheimnis-4052722.html
[10] https://www.heise.de/news/Spitzenforscher-zum-AI-Act-Ueberregulierung-birgt-Sicherheitsrisiko-fuer-die-EU-8983605.html
[11] https://www.heise.de/thema/Fake-News
[12] https://www.heise.de/hintergrund/Missing-Link-Wem-gehoert-die-Wahrheit-Vom-ARS-Electronic-Festival-2023-Teil-2-9311141.html
[13] mailto:bme@heise.de