Wasserstoff: Warum "Made in Germany" besser wäre
Der grüne Wasserstoff, den Europa für seine Energiewende braucht, soll vor allem aus Afrika kommen – wünscht sich zumindest die Bundesregierung. Ist das klug?
- Bernd Müller
Europa braucht Wasserstoff. Viel Wasserstoff. Rund 20 Millionen Tonnen im Jahr 2030 – zur Feuerung in Heizungen und Kraftwerken oder als Basis für Ammoniak oder synthetische Kraftstoffe vor allem für die Luftfahrt. Das leichte Gas muss dazu in Elektrolyseuren mit erneuerbarem Strom hergestellt werden. In Europa gibt es diesen grünen Wasserstoff bisher nur in homöopathischen Mengen.
Dann importieren wir ihn halt, zum Beispiel aus Nordafrika, sagen viele. Energie aus Nordafrika? Das klingt nach Desertec. Das ambitionierte Projekt wurde 2009 mit großem Tamtam aus der Taufe gehoben und als Lösung vieler europäischer Energieprobleme gefeiert. Ein Ideengeber war Franz Trieb vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart, der mit der Studie TRANS-CSP die Basis für Desertec legte.
Aber etwas lief schief. "Viele haben unsere Studie nicht verstanden", klagt Jürgen Kern, der am DLR zusammen mit Trieb Konzepte zu vernetzten Energiesystemen erforscht. So sei das Konzept eines riesigen Strom-Verbundnetzes, das Nordafrika mit Europa verbindet, kein Vorschlag aus der Studie gewesen. Der Anfang vom Ende von Desertec kam schon 2011 mit dem Arabischen Frühling, der einige Länder Nordafrikas ins Chaos stürzte und der bis heute Planungen für alternative Energieerzeugung riskant macht.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Wasserstoff: Warum "Made in Germany" besser wäre". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.