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AMD Athlon und Sempron: "Quad-Core billiger"

AMD bestätigt die Pläne für die neue Plattform AM1: Als Athlons und Semprons treten Varianten der bisherigen Kabini-Prozessoren gegen Intels "Atom-Celerons" an.

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Gigabyte GA-AM1M-S2H mit Fassung AM1 für AMD Athlon und Sempron.

(Bild: Gigabyte)

Noch mehr Prozessor-Vielfalt: Mit der Fassung AM1, intern FS1b genannt, bringt AMD nun neben AM3+ (FX-Serie), FM2+ (A-APUs) und den Lötversionen (FT3, A- und E-APUs) noch eine vierte aktuelle Plattform auf den Markt. Die neuen Athlons uns Semprons – Typenbezeichnungen, Taktfrequenzen und Preise verrät AMD offiziell noch nicht – treten als "Quad-Cores for Less" gegen Intels Bay-Trail-Billigheimer an, also beispielsweise gegen Celeron J1900 oder den Celeron N2820 im 120-Euro-NUC. Das tun Kabini-Prozessoren wie der A4-5000 zwar jetzt schon, aber bisher gibt es nur wenige damit bestückte Mainboards. Das dürfte sich mit der Fassung AM1 ändern, denn Asrock, Biostar, ECS, Gigabyte und MSI haben schon Mainboards angekündigt, bei Asrock und Gigabyte sind sie schon auf den Webseiten zu finden.

Die Angaben dort und die bereits in den letzten Wochen veröffentlichten Datenblätter lassen schon recht genau erkennen, was AMD plant. Es kommen 25-Watt-Typen, von denen der schnellste ungefähr dem A6-5200 entsprechen dürfte. Hinweise auf US-amerikanischen Preisvergleich-Webseiten und aus den Mainboard-Datenblättern zeigen aber, dass die GCN-GPU nicht mehr Radeon HD 8400, sondern Radeon R3 heißen dürfte.

AMD: "Quad-Core for Less"

(Bild: AMD)

AMD betont, dass die (OpenCL-taugliche) GPU deutlich schneller ist als jene der Atom-Celerons, was angesichts der mindestens 2,5-fachen TDP auch nicht überrascht: Ein Celeron J1900 ist mit 10 Watt spezifiziert. Schwieriger ist da schon der Vergleich mit den eigenen FM2-APUs wie dem A4-4000 (Richland) oder auch dem Haswell-Celeron G1820: Solche Prozessoren bekommt man auch schon für 35 Euro, passende Boards mit USB 3.0 ab 40 bis 45 Euro. Mit 373 Punken im 3DMark FireStrike liegt dabei der Celeron G1820 auf Augenhöhe mit dem Kabini-Typ A4-5000, seine beiden Prozessorkerne sind im Cinebench schneller. Allerdings liegt die TDP des Celeron G1820 auch deutlich höher, aber er schöpft sie nicht aus – ein genauer Vergleich der Billig-Plattformen ist aber erst möglich, wenn beispielsweise der erwartete Athlon 5350 mit 2,05 GHz auftaucht.

Das AM1B-ITX passt auch noch in alte PC-Gehäuse mit ATX-Netzteilen ohne ATX12V-Strippen.

(Bild: Asrock)

Die Mainboard-Hersteller und AMD wollen auch bei Alt-PCs punkten: AMD hebt hervor, auch noch Treiber für das ab April nicht mehr mit Updates versorgte Windows XP liefern zu wollen, anders als Intel es für aktuelle Prozessoren tut. Einen alten Pentium 4 oder Pentium D ersetzt dabei schon der A4-5000 locker, zumal er auch DirectX-11-Grafik mibringt sowie USB 3.0 und SATA. Und Asrock hat mit dem AM1B-ITX ein Mini-ITX-Mainboard aufgelegt, welches auch an alten ATX-Netzteilen mit 20-poligem Main-Power-Stecker sowie ohne ATX12V-Versorgung läuft. Es bringt auch VGA- und PS/2-Buchsen sowie einen Parallelport mit. Der Asmedia-Chip ASM1061 stellt zwei zusätzliche SATA-Ports bereit, insgesamt sind es also vier.

Die Plattform AM1 zielt aber vor allem auf die Märkte in Schwellenländern, wo sich Billig-PCs laut AMD und Intel gut verkaufen. Asrock plant mit dem AM1B-M noch ein karg ausgestattetes Board nur mit VGA-Buchse für Displays; das Gigabyte GA-AM1M-S2P bringt außerdem noch einen COM-Port mit und den schon erwähnten Parallelport. Für die Befestigung der Prozessorkühler sind dabei stets nur zwei Bohrungen vorhanden, FM2-Kühler passen also anscheinend nicht. (ciw)