Apple Maps: Neuauflage vor Europa-Start

Großbritannien und Irland sind die ersten Länder in Europa, in denen Apple seinen renovierten Maps-Dienst einführt. Er soll detailliertere Karten liefern.

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Apple Maps

"Umsehen" ist Apples Streetview, die Ansicht ist in ersten US-Städten verfügbar.

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Apples überarbeiteter Kartendienst steht vor der großen Expansion nach Europa: Der iPhone-Konzern hat mit einem Testlauf für den Maps-Ausbau in Großbritannien und Irland begonnen, die neuen Karten sollen bis zum Jahresende allen Nutzern zur Verfügung stehen. In beiden Ländern ist Apple seit 2015 mit Kamerafahrzeugen unterwegs und hat innerhalb von vier Jahren sämtliche Regionen durchfahren. Die dabei gesammelten Daten sollen die Grundlage für die Renovierung des Kartendienstes liefern.

Die Neuauflage von Apple Maps soll merklich detaillierte Daten enthalten, von der Vegetation bis hin zu Straßenabdeckung und Gebäuden. Mit einer "Umsehen"-Funktion (Look Around) hat Apple zudem ein Pendant zu Googles Streetview eingeführt, mit der sich Städte gewissermaßen auf Augenhöhe durchfahren lassen.

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Das neue Kartenmaterial soll inzwischen bereits die gesamten USA abdecken und auch Navigationsfunktionen verbessern, sowohl für Autofahrer wie Fußgänger sowie mit iOS 14 und watchOS 7 erstmals auch für Fahrradfahrer – bei der Fahrradnavigation sollen auch Informationen zu Verkehrsdichte und Höhendifferenzen einfließen. Apple setzt dafür in den USA inzwischen auf eigene Daten zur Streckenführung statt diese von Drittanbietern wie TomTom zu lizenzieren, wie im Frühjahr bekannt wurde.

Erste von dem Kartenspezialisten Justin O'Beirne veröffentlichte Screenshots zeigen aus großer Höhe ein deutliche grüneres Irland und Großbritannien, weitere Detail-Screenshots sollen folgen. Neben den beiden europäischen Ländern will Apple das neue Kartenmaterial bis Ende 2020 auch in Kanada einführen, dort startete der Konzern seine Vermessungsfahrten erst 2019 – das gilt auch für Deutschland. Wann die renovierten Karten hierzulande freigeschaltet werden, bleibt vorerst aber weiter offen, derzeit sind die Kamerawagen des Konzerns weiter unterwegs.

Apple betont, dass Gesichter und Nummernschilder in den veröffentlichten Aufnahmen automatisch unkenntlich gemacht werden. Die Rohdaten würden allerdings bis zu 36 Monate unverpixelt auf US-Servern gespeichert, monierte der Datenschutzbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern jüngst. Für ein Unkenntlichmachen bestimmter Elemente wie Hausfassaden muss man zudem selbst aktiv Widerspruch bei Apple einlegen. (lbe)