Deutsche Telekom erhöht Jahresziele nach 8,8 Prozent Umsatzsteigerung

Die Geschäfte der Telekom "laufen noch besser als erwartet". Entsprechend hebt sie die Prognose für 2021 an und will auch mehr Dividende ausschütten.

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(Bild: Deutsche Telekom)

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Die Deutsche Telekom hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ihren Umsatz um 8,8 Prozent auf 79,9 Milliarden Euro gesteigert. Dazu trug auch der positive Abschluss des Ende September abgelaufenen dritten Geschäftsquartals bei, zu dem die Telekom am Freitag ihren Geschäftsbericht veröffentlichte. Hier erzielte die Telekom einen Umsatz von 26,88 Milliarden Euro, eine Steigerung um 2,1 Prozent. Für das Gesamtjahr 2021 hebt die Telekom das EBITDA AL von 37,2 Milliarden Euro auf 38 Milliarden Euro an. Auch sollen die Aktionäre stärker beteiligt und die Dividende angehoben werden, wie die Telekom am Donnerstag in einer Ad-hoc-Meldung mitteilte.

Im dritten Quartal konnte das bereinigte EBITDA AL um 0,2 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro leicht gesteigert werden, zeigt der Geschäftsbericht der Deutschen Telekom. Als Gewinn bleiben unter dem Strich 889 Millionen Euro übrig, eine Steigerung von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

In Deutschland entwickelten sich die Geschäfte im dritten Quartal positiv. Der Umsatz zog um 2,5 Prozent auf 6 Milliarden Euro an. Das bereinigte EBITDA AL stieg um 3,9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Zugute kam der Telekom dabei die positive Kundenentwicklung. So konnte sie 90.000 Breitbandkunden neu hinzugewinnen. Mehr als 10 Millionen Breitbandkunden würden mittlerweile glasfaserbasierte Produkte (FTTH, FTTC und Vectoring) nutzen, schreibt die Telekom. Magenta TV werde von knapp vier Millionen Kunden genutzt.

Auch im Mobilfunkbereich legte die Telekom zu: 182.000 Neukunden mit Vertrag konnte die Telekom hinzugewinnen. Die Service-Umsätze nahmen um 2,0 Prozent zu.

Der Netzausbau in Deutschland sei nach Angaben der Deutschen Telekom im dritten Quartal weiter vorangetrieben worden. Rund 1000 Standorte zusätzlich seien mit 5G ausgestattet worden. 5G sei nun für 87,3 Prozent der deutschen Haushalte verfügbar. In mehr als 90 Städten sei 5G über 3,6 GHz verfügbar, durch die Nutzung des 90-MHz-Spektrums mit höherem Datendurchsatz, höherer Kapazität und Geschwindigkeit. Die LTE-Abdeckung in Deutschland betrage nun 98,9 Prozent.

Wie schon in den vergangenen Quartalen sorgte der US-Mobilfunkableger der Deutschen Telekom, T-Mobile US, für einen Umsatzzuwachs. Der Umsatz stieg bedingt durch Kundenzuwächse von 1,3 Millionen neuen Vertragskunden um 2,3 Prozent auf 19,8 Milliarden US-Dollar. Das bereinigte EBITDA sank allerdings um 2,9 Prozent. Auf 6,8 Milliarden Dollar. Dies sei auf Investitionen für die Integration von Sprint zurückzuführen. Für das gesamte Jahr 2021 rechnet die Telekom jedoch mit höheren Synergieeffekten, die sich aus der Fusion ergeben. Sie sollen zwischen 3,2 Milliarden Dollar und 3,5 Milliarden Dollar liegen und damit rund 300 Millionen höher als bisher für 2021 gedacht.

Im europäischen Ausland profitierte die Telekom von den Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen der Reisetätigkeit. Im Vergleich zum Vorjahr zog das Roaming-Geschäft wieder an. Insgesamt erzielten die europäischen Landesgesellschaften der Telekom eine organische Umsatzsteigerung von 1,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Das EBITDA AL nahm um 5,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu.

Einen Umsatz von einer Milliarde Euro bei einer Steigerung von 1,7 Prozent erreichte das Systemgeschäft von T-Systems. Der Auftragseingang sei 15,1 Prozent höher ausgefallen als noch im letzten Jahr und liege bei 800 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA AL lag bei 80 Millionen Euro, 3,9 Prozent mehr als im dritten Quartal 2020.

"Unsere Geschäfte laufen noch besser als erwartet", kommentierte Vorstands-Chef Tim Höttges die gesamte Geschäftsentwicklung der Telekom. Entsprechend legte er die "Messlatte für 2021 noch ein Stück höher". Statt bisher 37,2 Milliarden Euro soll das bereinigte EBITDA AL 2021 rund 38 Milliarden Euro betragen.

Die Aktionäre will der Vorstand der Deutschen Telekom mit einer höheren Dividendenausschüttung am Erfolg des Konzerns beteiligen. Die Beteiligung soll vier Cent mehr als bisher betragen und auf 64 Cent ansteigen. Dies sei aber vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates und der Hauptversammlung. Insgesamt sollen 2021 etwa 3,19 Milliarden Euro ausgeschüttet werden, 2020 waren es 2,85 Milliarden Euro.

Der Aktienkurs der Deutschen Telekom zog nach Bekanntgabe der Dividendenerhöhung am Donnerstagabend leicht von 16,72 Euro auf in der Spitze 17,16 am frühen Freitagmorgen an. Mittlerweile liegt der Preis pro Papier bei 16,96 Euro.

(olb)