ESA: Erster Satellit für eine "neue Ära der Wettervorhersage" gestartet

Mit der Meteosat Third Generation soll die Wettervorhersage für Europa und Afrika deutlich verbessert werden. Erstmals können Blitze live dargestellt werden.

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Meteosat Third Generation soll aus mehreren Satelliten bestehen

(Bild: ESA/Mlabspace, CC BY-SA 3.0 IGO)

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Vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana ist der erste einer neuen Generation von Wettersatelliten erfolgreich gestartet. Der MTG-I1 (Meteosat Third Generation Imager-1) soll nicht nur sicherstellen, dass bislang gesammelte Wetterdaten in Zukunft viel präziser werden und eine Kontinuität für die nächsten 20 Jahre herstellen. Er soll auch schwere Stürme früher vorhersagen und erkennen sowie erstmals für den Kontinent eine Blitzdarstellung nahezu in Echtzeit liefern können. "Dieses System wird im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten", ordnet Phil Evans die Bedeutung ein. Evans ist Generaldirektor der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten Eumetsat.

Wie die Europäische Raumfahrtagentur ESA erklärt, ist MTG-I1 der erste von insgesamt sechs Satelliten, die das geplante System bilden sollen. Damit sollen Extremwetterereignisse kurzfristig und frühzeitig erkannt werden. Ein "Lightning Imager" kann einzelne Blitze am Himmel erfassen, am Tag und in der Nacht. Bislang war kein geostationärer Wettersatellit über Europa, Afrika und den angrenzenden Gewässern dazu in der Lage. Hinzu kommt ein "Flexible Combined Imager" der sich schnell entwickelnde Ereignisse abbilden soll. Europa und Nordafrika werden damit alle 2,5 Minuten gescannt. Insgesamt werden 16 Spektralbänder abgedeckt, um die Vorhersage und die Erdbeobachtung zu verbessern.

Gestartet wurde der Wettersatelit am Dienstagabend mit einer Rakete des Typs Ariane 5 von Kourou aus. Einmal im Weltall wurden dann automatisch die Solarzellen ausgefahren und auf die Sonne ausgerichtet. Die Verantwortlichen auf der Erde konnten ihn dann aktivieren, schreibt die ESA. In den kommenden Tagen wird er jetzt seine finale Position einnehmen, er soll auf dem nullten Längengrad über der Elfenbeinküste platziert werden.

(mho)