Elektroautos: Fördermittel für Batterie-Werk von Northvolt genehmigt​

Mit Subventionen der EU baut Northvolt in Schleswig-Holstein eine Batteriezellenfertigung für E-Autos auf. Bund und Land steuern rund 900 Millionen Euro bei.

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Northvolt​ Zentrale

(Bild: Northvolt)

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Nach langem Ringen hat der schwedische Hersteller Northvolt die Zusage: Das bei Heide in Schleswig-Holstein geplante Werk zur Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos wird mit Steuergeldern unterstützt. Die EU-Kommission genehmigte jetzt die vorgesehenen Fördermittel für die geplante Ansiedlung.

Northvolt will in einer Fabrik im Kreis Dithmarschen ab 2026 Batteriezellen für Elektroautos herstellen. Insgesamt sollen 4,5 Milliarden Euro investiert werden und 3000 Arbeitsplätze entstehen. Das Unternehmen habe in das Bauvorhaben in Heide bereits rund 100 Millionen Euro an eigenen Mitteln investiert, heißt es aus dem Umfeld des Projekts. Bund und Land fördern das Projekt mit rund 700 Millionen Euro. Hinzu kommen Garantien über weitere 202 Millionen Euro. Von den Fördermitteln entfallen etwa 564 Millionen Euro auf den Bund und bis zu 137 Millionen Euro auf das Land. Die Förderung verteilt sich auf mehrere Jahrestranchen. Im Dezember hatte die Bundesregierung einen Förderbescheid freigegeben. Er stand unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung der EU-Kommission.

Das Projekt wird das größte Industrievorhaben in Schleswig-Holstein seit Jahrzehnten. Northvolt hatte stets die Standortvorteile der Westküste betont. Strom wird dort lokal zu einem vergleichsweise hohen Anteil aus Windkraft erzeugt. Northvolt-Chef Peter Carlsson hatte zwischenzeitlich signalisiert, der Bau in Heide könnte sich verzögern. Als Gründe nannte er die vergleichsweise hohen Strompreise in Deutschland und höhere Subventionen in den USA. Deshalb könnte sich das Unternehmen zunächst dort ansiedeln. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur prüfte Northvolt auch, zwei Bauprojekte in Angriff zu nehmen. Zur Auswahl stünden neben Heide Standorte in den USA und Kanada.

Auf politischer Ebene war die Erleichterung deutlich zu spüren. "Diese Maßnahme im Umfang von 902 Millionen Euro ist die erste Einzelbeihilfe, die genehmigt wurde, um zu verhindern, dass eine Investition in ein Land außerhalb Europas verlagert wird", sagte die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte: "Ich bin sehr, sehr froh, dass dies heute geschieht." Dem schloss sich Northvolt an. "Die positive Beihilfeentscheidung der EU-Kommission ist nicht nur wegweisend für das Ansiedlungsvorhaben von Northvolt in Heide, sondern für die europäische Batteriezellindustrie insgesamt", sagte ein Unternehmenssprecher. "Wir warten nun auf die kommunalen Beschlüsse im Rahmen des laufenden Bauleitplanverfahrens."

(mfz)