Ende der Elektroauto-Prämie: Hersteller springen ein

Nach dem überraschend kurzfristigen Wegfall kompensieren vorübergehend einige Hersteller und Importeure die E-Auto-Kaufprämie. Später dürften die Preise sinken.

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VW ID. Produktion

Volkswagen fährt die Produktion seiner Elektroautos hoch und wird sie auch absetzen müssen. Im Bild ein VW ID.3

(Bild: Volkswagen)

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Die Prämie für den Kauf von Elektroautos, deren Wegfall am 16. Dezember überraschend verkündet wurde, war schon mit Ablauf des darauffolgenden Sonntags Geschichte. Damit hat das Bundeswirtschaftsministerium nicht nur Käufer von Elektroautos, sondern vor allem deren Hersteller und Importeure unter Druck gesetzt. Gerade die europäischen Hersteller, die ihre Produktion auf Elektroautos umbauen, dürften nun die Preise senken, um die Produktion auch absetzen zu können.

Immerhin rechnen Branchenkenner mit einem Einbruch des Absatzes um bis zu 20 Prozent, also von etwa 600.000 auf nur mehr 450.000 Autos pro Jahr in Deutschland. Als erste Maßnahme ist erkennbar, dass viele Anbieter batterieelektrischer Fahrzeuge die Prämie für eine kurze Zeit übernehmen. Die folgende Aufstellung ist also eine Momentaufnahme und dürfte sich verlängern. Längerfristig ist damit zu rechnen, dass sie dem Vorbild von Tesla folgen, weil auch sie ihre Preise auf Kosten der Marge senken müssen.

Tesla hatte seine Preise schon vor dem Ende der Förderung reduziert, wird aber die volle Summe für alle Model[ ]3 und Model[ ]Y übernehmen, wenn sie bis Jahresende bestellt und geliefert werden. Eine vergleichbare Preissenkung könnte von anderen Herstellern und Importeuren von Elektroautos später folgen. Zunächst reagieren sie ähnlich, viele übernehmen die Prämie.

Stellantis mit seinen Marken Peugeot, Citroën, Opel, Jeep, Fiat und anderen mehr will die volle Prämie (das sind inklusive Herstelleranteil bis zu 6750 Euro) übernehmen, wenn die Autos nach den bisherigen Richtlinien förderungsfähig waren. Für bereits bestellte Elektroautos, die von den Endkunden bis 29. Februar 2024 zugelassen werden, will Stellantis den Kaufpreis um die ursprünglich geplante gesenkte Prämie von bis zu 4500 Euro verringern.

Volkswagen will für alle bis 15. Dezember bestellten, förderfähigen E-Autos der VW ID.-Baureihe und die Modelle seiner Marke Cupra die volle Prämie von maximal 6750 Euro vom Kaufpreis abziehen, wenn sie bis Ende März 2024 zugelassen werden. Bei Zulassungen bis 31. März 2024 will Volkswagen den Kaufpreis um den ursprünglich geplanten, abgesenkten Satz von 4500 Euro reduzieren. Mercedes-Benz und Smart versprechen ebenfalls, bis auf Weiteres entsprechend zu verfahren, das Gleiche gilt für Nissan, Subaru, Toyota und Lexus.

Update

Inzwischen ist auch die chinesische Marke Nio, bekannt für seine Akkuwechselstationen, dazugestoßen.

Kia schüttet den vollen Betrag in Höhe der Förderung für alle Niro[ ]EV, EV6 und EV6 GT aus, wenn sie bis 31. Dezember 2023 verbindlich bestellt werden. Das gilt so auch für die Marke Hyundai aus dem gleichen Haus, außer für Kona Elektro, Ioniq 5 oder Ioniq 6 in Basisausstattung. MG bietet einen maximal bis 15. Januar 2024 erweiterten Zeitraum für die Übernahme an, wenn eine Zulassung in diesem Jahr nicht mehr möglich war, danach den ermäßigten Satz, wie er für kommendes Jahr vorgesehen war. Dacia will für sein Elektromodell Spring wenigstens bis Jahresende die volle Prämie übernehmen, wie es weitergeht, ist noch nicht bekannt. Auch BMW will demnächst eine Lösung präsentieren.

(fpi)