Ex-Jamba-Chef leitet künftig studiVZ

Die Studenten-Community studiVZ erhält nach nur drei Monaten einen neuen Geschäftsführer: Der ehemalige Jamba-Chef Markus Berger-de León wird künftig die Geschicke des Unternehmens lenken.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Überraschender Führungswechsel bei studiVZ: Markus Berger-de León wird am 1. März den Chefposten der Studentencommunity von Clemens Riedl übernehmen, gab die Holtzbrinck-Gruppe am heutigen Mittwoch bekannt. Berger-de León, der von 2005 bis 2007 die Geschicke des Klingeltonanbieters Jamba geleitet hatte, ist seit Januar 2008 als Vorstand der My Hammer AG und des Suchmaschinenanbieters Abacho aktiv. Seinen Posten bei My Hammer wird er Ende Februar niederlegen und in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechseln. Bei Abacho bleibt er Vorstandsvorsitzender.

Der derzeitige studiVZ-Chef Riedl war erst im August vergangenen Jahres vom Tagesspiegel zum Studentennetzwerk gestoßen und zwei Monate später zum Nachfolger des überraschend ausgeschiedenen Marcus Riecke ernannt. Riedl bleibt bei studiVZ an Bord und soll als Geschäftsführer künftig dafür sorgen, dass die Studenten-Community endlich Geld verdient. Zudem soll Riedl als Co-Geschäftsführer der Holtzbrinck-Tochterfirma iq media marketing eingesetzt werden, die künftig für die Online-Vermarktung von studiVZ zuständig ist.

Laut Financial Times Deutschland bescherten die VZ-Angebote (studiVZ, schülerVZ und meinVZ) dem Holtzbrinck-Konzern im Jahr 2008 etwa 13 Millionen Euro Verlust. Die Verlagsgruppe hatte die Studenten-Community im Januar 2007 übernommen und streitet angeblich noch mit ehemaligen Gründern um eine erfolgsabhängige Komponente, die den vereinbarten Kaufpreis von über 50 Millionen Euro noch auf 85 Millionen Euro steigern könnte.

Unterdessen meldet US-Konkurrent Facebook, gegen dessen Plagiatsvorwurf sich studiVZ vor Gericht verteidigen muss, über zwei Millionen registrierte Mitglieder in Deutschland. Facebook ist hierzulande erst vor einem Jahr an den Start gegangen, während studiVZ im Jahr 2005 mit einem ähnlichen Konzept vorgeprescht war und sich zum Deutschlandstart des US-Vorreiters bereits eine breite Benutzerbasis aufgebaut hatte. Allein StudiVZ dürfte in Deutschland etwa die dreifache Menge an Benutzern zählen, doch ist dieser scheinbar komfortable Vorsprung kein Grund für den neuen Chef, Facebook zu unterschätzen. (rei)