Ford: Betriebsrat fordert Konzept für Zukunft des Standortes Saarlouis

2025 will Ford das Werk in Saarlouis schließen. Der Betriebsrat fordert nun vom Konzern, bis März 2023 ein Konzept für die Zeit danach vorzulegen.

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Ford Escort

Am 16. Januar 1970 rollte das erste Fahrzeug, ein Escort, im damals neuen Ford-Werk in Saarlouis vom Band.

(Bild: Ford)

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Von
  • dpa

Bis Ende März 2023 muss ein Zukunftskonzept für den Standort Saarlouis stehen, fordert der Betriebsrat von Ford. "Bis Ende des Jahres 2022 möchte das Ford Management ein Zukunftskonzept entwickelt und bis Ende 1. Quartal 2023 mit allen wesentlichen Akteuren, wie dem Betriebsrat, der Landesregierung, vereinbart haben", teilte der Betriebsratsvorsitzende von Ford Saarlouis, Markus Thal, in einer Mitteilung an die Belegschaft mit. "Liegt ein solches Konzept nicht vor, dann werden wir die Daumenschrauben noch stärker als bisher anziehen müssen." Auch der Betriebsrat sei "an einem zügigen Prozess interessiert, denn wir alle benötigen Transparenz, Perspektiven und Sicherheit" darüber, wie es nach 2025 weitergehe. "Es kann jedoch nicht darum gehen, hier nur schnell fertig zu werden. Das Ford Management muss ein echtes und nachhaltiges Zukunftskonzept auf den Tisch legen", schrieb Thal.

Vor gut zwei Monaten hatte der US-Konzern bekanntgegeben, dass die Modelle für neue Elektroautos künftig in Valencia und nicht im Saarland gebaut werden sollen. Damit ist der Standort in Saarlouis mit seinen 4600 Mitarbeitern nur bis Mitte 2025 gesichert. Dann läuft dort die Herstellung des Ford Focus mit Verbrennungsmotor aus. Zudem gelten knapp 2000 Arbeitsplätze bei Zulieferern als gefährdet. Noch habe das Ford Management keinen Plan B für Saarlouis, teilte Thal mit. Die Beschäftigungssicherung mit Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Mitte 2025 sei Ende Juli nochmals von der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH bestätigt worden.

Eine Taskforce "Zukunft Saarlouis" habe die Arbeit aufgenommen und lote für das Zukunftskonzept Ford-interne Lösungen am Standort aus, hieß es. Zudem gebe es "zwei externe Lösungspfade: Einerseits die Suche nach einem anderen Automobilhersteller und andererseits der Betrieb des Werkes bzw. Teile davon durch Industrieunternehmen anderer Branchen". Laut Thal plant das Ford Management bis Ende September, die internen Möglichkeiten zu untersuchen und zu bewerten. Bei der nächsten Betriebsversammlung am 5. Oktober erwarte man, dass Ford "entweder bereits ein oder mehrere belastbare beschäftigungsintensive Geschäftsmodelle für Ford-interne Lösungen präsentiert". Andernfalls drohe eine Eskalation.

(mfz)