Formel 1: Audi arbeitet ab 2026 mit dem Sauber-Team zusammen

Sauber und Audi wollen ab 2026 gemeinsam in der Formel 1 antreten. Für das Schweizer Team ist die Zusammenarbeit mit einem deutschen Hersteller nicht neu.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

(Bild: Audi)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • dpa
Inhaltsverzeichnis

Die Entscheidung ist gefallen: ab 2026 will Audi mit dem Sauber-Team in der Formel 1 reüssieren. Audi hofft, vom Knowhow des Schweizer Traditionsteams zu profitieren. Dafür übernimmt die Marke einen Anteil an der Sauber Group. Wie hoch dieser ausfallen soll, wurde noch nicht verraten. "Wir freuen uns, für unser ambitioniertes Formel-1-Projekt einen derart erfahrenen und kompetenten Partner gewonnen zu haben", erklärte Audi-Technikvorstand Oliver Hoffmann. "Wir kennen die Sauber Group mit ihrem hochmodernen Standort und erfahrenen Team schon von früheren Kooperationen und sind überzeugt, dass wir gemeinsam ein starkes Team bilden werden." Audi nutzte bereits den Hightech-Windkanal von Sauber.

Für das Sauber-Team ist die Zusammenarbeit mit einem deutschen Autohersteller nicht neu. Anfangs kooperierte man mit Mercedes, später war BMW Partner. Wie einst, soll es auch diesmal eine klare Arbeitsteilung geben. Die Antriebseinheit soll von Audi in Neuburg an der Donau entwickelt werden, der Wagen wird von Sauber am Stammsitz in Hinwil gefertigt. Die Schweizer, die in der Formel-1-Konstrukteurswertung vor dem Grand Prix in Mexiko aktuell Sechster sind, werden auch für die Planung und Durchführung der Renneinsätze zuständig sein.

"Sauber ist ein erstklassiger Partner für den Einsatz der Audi Power Unit", sagte der Leiter des Formel-1-Projekts von Audi, Adam Baker. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Team, das schon viele Epochen der Formel-1-Geschichte mitgeprägt hat. Gemeinsam wollen wir ab 2026 das nächste Kapitel schreiben." Erste Fahrten in einem Formel-1-Testwagen mit der für das künftige Königsklassen-Reglement entwickelten Antriebseinheit sind für 2025 geplant.

Audi hatte Ende August in Spa-Francorchamps seinen Formel-1-Einstieg ab 2026 verkündet. Schon damals galt Sauber als aussichtsreichster Kandidat für den deutschen Autobauer. Ab 2026 gibt es in der Formel 1 ein neues Motorenreglement. Die Hybrid-Motoren sollen ausschließlich mit nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden. Der Verbrenner im Verbund soll nur noch 50 Prozent der Leistung beitragen, den Rest ein E-Motor.

Der Rennstall des Firmengründers Peter Sauber gab 1993 sein Debüt in der Königsklasse. Die Verbindung zu Audi lässt sich durch das Formel-1-Intermezzo von BMW mit Sauber zu Beginn des Jahrtausends nachzeichnen. Damals war der aktuelle Audi-Boss Markus Duesmann Entwicklungschef. Als sich die erhofften Erfolge trotz gewaltiger Investitionen nicht einstellten, stieg BMW 2009 nach nur vier Jahren wieder aus der Rennserie aus. Seit 2018 kämpft Sauber unter dem Marketingnamen Alfa Romeo um Punkte, die Partnerschaft endet Ende 2023. Seine Motoren bezog der Rennstall von Ferrari. So soll es auch 2024 und 2025 sein.

Erst Ende vergangenen Jahres scheiterte ein Deal mit dem US-Rennfahrerclan Andretti. Michael, Sohn des früheren Formel-1-Weltmeisters Mario Andretti, wollte bei Sauber einsteigen. Dem Vernehmen nach waren die Forderungen von Team-Besitzer Finn Rausing aber zu hoch. Der schwedische Tetrapak-Mitbesitzer soll unter anderem Wert auf den Fortbestand der Sauber-Gruppe in Hinwil gelegt haben. "Audi ist der beste Partner für die Sauber Group", sagte nun Rausing, der Vorstand der Sauber Holding. "Es ist deutlich, dass beide Unternehmen dieselben Werte und dieselbe Vision haben. Wir freuen uns darauf, die gemeinsamen Ziele mit einer starken und erfolgreichen Partnerschaft zu erreichen."

(mfz)