IT-Branche: Ein Drittel der Firmen kriegt nicht alle Azubi-Stellen besetzt

Für IT-Firmen wird es laut DIHK-Umfrage schwieriger, offene Ausbildungsplätzen zu füllen. Im Vergleich mit anderen Branchen läuft es aber noch gut.

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(Bild: ALPA PROD/Shutterstock.com)

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In der IT-Branche haben die Firmen zunehmend Probleme, die angebotenen Ausbildungsplätze besetzt zu bekommen, wie aus einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK hervorgeht. Demnach konnten 33 Prozent der Unternehmen nicht alle Plätze besetzen – im Vorjahr seien es noch 29 Prozent gewesen. Das liege aber auch an einer steigenden Nachfrage nach Fachkräften, die ein größeres Angebot an Ausbildungsplätzen nach sich ziehe, erklärte die DIHK. An der branchenübergreifenden Onlineumfrage hatten sich der Handelskammer nach rund 14.000 Betriebe beteiligt.

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Im Branchenvergleich stünden die IT-Firmen aber noch recht gut da und würden besser als Unternehmen anderer Wirtschaftszweige Azubis für sich gewinnen, stellt die DIHK fest. So konnten sie im vergangenen Jahr knapp zehn Prozent mehr neue Ausbildungsverträge abschließen. Im branchenübergreifenden Schnitt habe mit 47 Prozent fast hingegen jeder zweite IHK-Ausbildungsbetrieb nicht alle Ausbildungsplätze besetzen können, was ein neues Allzeithoch sei. 37 Prozent der IHK-Ausbildungsbetriebe mit noch offenen Stellen hätten sogar keine einzige Bewerbung erhalten – eine Steigerung von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besonders hart trifft es laut DIHK die Gastronomie. Hier hätten 62 Prozent der Betriebe offene Stellen nicht besetzen können. Auch die Lage in der Industrie und im Handel seien schwierig. Zentrale Herausforderung für alle Firmen sei der demografische Wandel, in dessen Folge es rund 100.000 weniger Schulabgänger als noch vor zehn Jahren gebe. Inzwischen übersteige die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsangebote die Zahl der nachfragenden Jugendlichen deutlich. Das zeigten auch Zahlen der Bundesagentur für Arbeit: Ende September 2022 gab es demnach noch rund 69.000 unbesetzte Ausbildungsplätze, aber nur knapp 23.000 unvermittelte Bewerber.

Positives Zeichen sei, dass bis Ende Juli bei den Industrie- und Handelskammern knapp 207.000 Ausbildungsverträge unterschrieben worden sind – 3,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. "Das ist ein Silberstreif am Horizont, aber noch lange keine Entspannung", sagte DIHK-Vertreter Achim Dercks. Um sich dem gewandelten Ausbildungsmarkt anzupassen, würden die Betriebe zunehmend Praktika zur Berufsorientierung anbieten, an Karriere-Veranstaltungen teilnehmen oder mit besonderen Angeboten auf Jugendliche mit Startschwierigkeiten eingehen.

(axk)