KI in der Schule: Datenschutzbeauftragter fordert mehr Medienbildung

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Kelber fordert mehr Medienkompetenz an Schulen. Kinder sollen Antworten von ChatGPT und Co. hinterfragen und reflektieren.

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Computer in Schule

(Bild: wolfstudiobkk/Shutterstock.com)

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Für den Umgang mit generativen KI-Systemen wie ChatGPT hat der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber die Vermittlung von Medienkompetenz an Schulen angemahnt. "Wir müssen Kompetenzen aufbauen, um die Funktionsweise, die Chancen und die Risiken zu verstehen", sagte Kelber am Mittwoch in einer Videobotschaft für die Tagung "Künstliche Intelligenz und Schule" in Erfurt. Kindern und Jugendlichen müsse vermittelt werden, dass KI "nicht nur Lernhilfe und Unterstützung" sein könne, sondern auch problematische Auswirkungen haben könne, etwa auf die Realitätswahrnehmung oder den Umgang mit den eigenen Daten.

Kelber machte deutlich, dass er dem Thema Künstliche Intelligenz auch Positives abgewinnen könne. Sie könne helfen, besser zu lernen oder Lernprobleme zu diagnostizieren, sie könne auch bei der Erstellung von Lehrplänen helfen und diese personalisieren, sagte er.

"Dazu gehört aber vor allem auch, dass gelernt wird, die Antworten solcher Systeme zu hinterfragen, zu reflektieren, zu verstehen, wo und wie man KI-Unterstützung nutzen kann, effizienter und effektiver zu werden", sagte Kelber. Er wies darauf hin, dass die Antworten der Programme teilweise falsch seien oder Unwahrheiten enthielten. Zudem kursierten immer wieder von solchen Programmen generierte Bilder, die täuschend echt aussähen. Die KI-gestützte "Erfindung von Bildern" bringe neue Herausforderungen mit sich, so Kelber.

Der Umgang mit KI-Werkzeugen sollte seiner Meinung nach daher schon früh in den Schulen beginnen. "KI sollte spielerisch eingesetzt werden", sagte Kelber. "Der kritische und selbstbestimmte Umgang mit KI wird in Zukunft eine Kernkompetenz sein."

Auch Bundesbildungsministein Bettina Stark-Watzinger will als Schirmherrin des Projekts AI4Schools die KI-Kompetenz in Schulen stärken. Ihrer Ansicht nach sei KI nicht erst seit ChatGPT ein Zukunftsthema. Ebenso stelle die Innovationsgeschwindigkeit laut anderen Projektbeteiligten eine Herausforderung für die Schulen dar. Verschiedene Landesregierungen wie Hessen hatten vor wenigen Wochen einen reflektierten Umgang mit KI im Unterricht gewünscht. Gleichzeitig werden einer Bitkom-Umfrage zufolge erst bei 24 Prozent der befragten Jugendlichen Inhalte wie Big Data und KI vermittelt.

(mack)