Onlinegeschäft boomt: Ikea druckt keine Kataloge mehr

Die Digitalisierung des Handels macht auch vor dem Ikea-Katalog nicht halt. Die aktuelle Ausgabe werde die letzte sein, erklärte das schwedische Möbelhaus.

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Das Boxbett "Säbövik" in Ikeas wahrscheinlich letztem Katalog.

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Nach rund 70 Jahren beerdigt der schwedische Möbelhändler Ikea seine Tradition des gedruckten Katalogs. Das Kundenverhalten und auch der Medienkonsum hätten sich gewandelt, zugleich sei der Katalog immer weniger genutzt worden, begründete das Unternehmen den Schritt. „Wir werden die vielen Menschen künftig über neue Wege erreichen, mit ihnen interagieren und sie mit unseren Einrichtungslösungen inspirieren“, sagt Ikea-Manager Konrad Grüss.

Die Entscheidung sei in der derzeitigen Transformation hin zu digitalen Formen der Kundenansprache gefallen. Allein im vergangenen Jahr sei der Onlinehandel bei Ikea weltweit um 45 Prozent gestiegen. Ebenfalls habe die Webpräsenz Ikea.com mehr als vier Milliarden Besucher verzeichnen können. Auch mit verschiedenen Apps, wie etwa der Augmented-Reality-Anwendung Places, die Testplatzierung virtueller Möbel im Raum ermöglicht, ist Ikea schon länger auf Mobilplattformen präsent.

Die Ikea-Kataloge können laut Pressemitteilung auf eine lange Tradition zurückblicken: 1951 stellte Gründer Ingvar Kamprad den ersten zusammen, der in Auflage von 285.000 in Südschweden verteilt wurde. 2016 habe man schließlich mit 200 Millionen Exemplaren das auflagenstärkste Jahr erreicht. Im umsatzstärksten Markt Deutschland waren im vergangenen Jahr noch 23 Millionen Kataloge unter die Konsumenten gebracht worden. Der aktuelle und wohl letzte Katalog hat nur noch eine Auflage von 8,5 Millionen Exemplaren.

Ikea ist mit seinem Katalog-Aus beileibe nicht alleine, auch andere Händler haben sich größtenteils aus der Printwelt verabschiedet: Versandhändler Otto ließ etwa 2019 zum letzten Mal seinen großen Waren-Katalog drucken.

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(axk)