Ryzen 7040: Integrierte KI-Einheit anfangs mit limitierter Unterstützung

AMDs 2023er-Ryzen sind die ersten x86-Prozessoren mit integrierter KI-Einheit, doch diese krankt noch an Softwareunterstützung.

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(Bild: AMD)

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Von
  • Florian Müssig

AMD trommelt seit Jahresbeginn für seine mobilen Ryzen-7000-Prozessoren, doch die neuste Baureihe 7040 macht sich bislang immer noch rar: Nur sie hat Zen-4-Kerne, eine RDNA3-GPU und eine XDNA getaufte KI-Einheit, die AMDs Marketingabteilung gerne auch als Ryzen AI betitelt. Die XDNA-Technik stammt vom FPGA-Spezialisten Xilinx, den AMD vor einiger Zeit geschluckt hat.

AMDs XDNA-Einheit stammt von der FPGA-Sparte Xilinx.

(Bild: AMD)

Wie AMD in einer Infoveranstaltung für Journalisten eingeräumt hat, hapert es derzeit noch an der Softwareunterstützung für die XDNA-Einheit: AMDs für KI-Anwendungen gedachte Framework Unified AI Stack läuft zwar auf Ryzen-7040-Prozessoren, kann die dedizierte XDNA-Einheit aber nur nur eingeschränkt nutzen – weshalb die meisten Algorithmen dann doch wieder unter viel Energieeinsatz von den CPU-Kernen beackert werden. Der Unified AI Stack ist eine größere AMD-Baustelle; auch die Serverbeschleuniger Alveo V70 warten noch darauf.

Eine vollständige XDNA-Unterstützung durch den Unified AI Stack soll erst gegen Jahresende bereitstehen. Das gilt auch für über ONNX und TensorFlow hinausgehenden Machine-Learning-Frameworks und -Schnittstellen wie PyTorch oder DirectML.

Zu den wenigen Möglichkeiten, die XDNA-Einheit schon heute zu nutzen, gehören die Windows Studio Effects – eine Sammlung von Filtern für Videogespräche, die etwa den Hintergrund unscharf rechnet, den Blickkontakt auf den Gesprächspartner korrigiert oder zappelige Nutzer per Auto-Framing immer in der Bildmitte hält. Das ist alles nicht neu, gehört aber jetzt zum regulären Funktionsumfang von Windows 11. Die Filter sind systemweit aktiv, sodass die energieeffiziente Nutzung der KI-Einheit nicht einzeln in Teams, Zoom, Webex & Co. eingepflegt werden muss.

Windows 11 bietet einige Effekte nur dann in seinen Einstellungen an, wenn eine KI-Einheit an Bord ist.

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Die Windows Studio Effects tauchen nur dann in den Windows-Einstellungen auf, wenn eine dedizierte KI-Einheit an Bord ist. Ryzen-7040-Prozessoren mit XDNA sind die ersten passenden x86-CPUs, werden aber nicht mehr lange die einzigen bleiben: Intel will noch vor Jahresende die nächste Prozessorgeneration Meteor Lake starten, die dann eine VPU getaufte KI-Einheit mitbringt.

Beim ARM-Prozessoren gehören dedizierte KI-Einheiten wiederum schon lange zum guten Ton dazu: Den Windows-11-Schalter zur KI-unterstützten Blickkontakt-Korrektur findet man etwa bereits beim Surface Pro X mit SQ1, welches Ende 2019 erschienen ist.

(mue)