Teure LTE-Frequenzen: Telekom Austria droht höhere Zinslast

Die großen Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's haben die Bonität der Telekom Austria herabgestuft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Die hochpreisige Versteigerung österreichischer Mobilfunk-Frequenzrechte hat Nachwehen: Die großen Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's haben die Bonität der Telekom Austria (TA) herabgestuft. Dessen Österreichtochter A1 muss 1,03 Milliarden Euro für die von ihr ersteigerten Frequenzrechte bezahlen. Zum Vergleich: Der Gesamtkonzern war Mittwochabend an der Börse 2,62 Milliarden Euro wert.

Da die TA ihr Kapital nicht erhöhen möchte, indem sie neue Aktien ausgibt, muss sie neue Kredite oder Anleihen aufnehmen, um die Frequenzrechte zu finanzieren. Dafür gibt Moody's nach Baa1 nun das Rating Baa2, Standard & Poor's nach BBB nun BBB-, jeweils mit stabilem Ausblick. Eine geringere Bonität bedeutet in der Regel höhere Zinsen, weil sich die Anleger das höhere Risiko abgelten lassen.

Entsprechend überrascht es nicht, dass auch der Aktienkurs selbst unter Druck geraten ist. Bevor am Montag das Versteigerungsergebnis bekannt wurde, waren die TA-Papiere mit 6,28 Euro aus dem Handel gegangen. Am Tag darauf waren es nur noch 5,92 Euro, der Mittwoch brachte mit 5,95 Euro kaum Erholung. Die Deutsche Bank hat das Kursziel von 6,80 Euro auf 5,80 Euro deutlich gestutzt, die schon zuvor sehr kritischen Analysten von Berenberg erwarten nach 4,20 Euro inzwischen nur noch 3,80 Euro. Auch andere Bewerter reagierten kritisch auf das Resultat der Auktion. (anw)