Twitter: Zwangsräumung wegen nicht gezahlter Büromiete in Colorado ermöglicht

Seitdem Elon Musk Twitter übernommen hat, wird bei dem Dienst an allen Ecken und Enden gespart. Auch fällige Mieten werden nicht gezahlt. Das hat nun Folgen.

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(Bild: kovop58/Shutterstock.com)

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Wegen nicht bezahlter Mieten für Büroräume in Boulder, im US-Bundesstaat Colorado, muss Twitter diese jetzt räumen. Das hat ein Gericht entschieden und damit der Klage des Vermieters stattgegeben, berichtet die Denver Post. Eingereicht worden war diese demnach Anfang Mai, bis dahin war die Miete aus einem sogenannten Akkreditiv bezahlt worden, den Twitter dann aber nicht mehr aufgestockt hatte. Weil Twitter auf eine Aufforderung hin aber auch nicht die Büros geräumt hatte, ging der Streit vor Gericht. Dort wird aktuell auch ein weiterer Fall aus Boulder verhandelt. Für andere Räumlichkeiten soll Twitter die Rechnungen an die Reinigungsfirma nicht bezahlt haben.

Twitter hat seit der Übernahme der Datenanalyse-Firma Gnip im Jahr 2014 eine Dependance in Boulder. Laut dem Denver Business Journal waren dort vor der Übernahme durch Elon Musk 300 Angestellte tätig. Schon bis Ende 2022 waren davon aber 87 entlassen worden, 38 weitere haben gekündigt. Unmittelbar nach der Übernahme des Kurznachrichtendiensts hat der US-Milliardär Homeoffice-Regelungen für beendet erklärt und Angestellte in die Büros zurückbeordert. Parallel dazu war aber als Sparmaßnahme auch vielerorts die Zahlung der Miete eingestellt worden, woraufhin die ersten Klagen eingereicht wurden. Die jetzt in Boulder angeordnete Zwangsräumung ist aber die erste für das Unternehmen.

Musk hat Twitter im Herbst 2022 für 44 Milliarden US-Dollar übernommen und danach Tausende Angestellte entlassen, um Kosten zu sparen. Wegen der Flucht der Werbekunden versucht er seit Monaten, neue Geldquellen zu finden und an allen Ecken und Enden zu sparen. Mieten etwa würden "nur über meine Leiche" gezahlt, soll der reichste Mann der Welt intern klargestellt haben. Der arbeite auf einer "Null-Kosten-Basis", haben mehrere Ex-Angestellte in einer Klage um ihnen zugesicherte Abfindungen erklärt. Teilweise gehen die Sparmaßnahmen so weit, dass es in den Büros nicht einmal mehr für Toilettenpapier reicht. Der Gesamtwert von Twitter soll derweil auf etwa ein Drittel des Kaufpreises geschrumpft sein.

(mho)