US-Importverbot: Apple Watch erneut vom Markt, kommt aber gleich wieder

Zwar hatte der US-Zoll das Importverbot für die veränderte Series 9 und Ultra 2 beendet. Doch die alten Modelle sind seit heute wieder verboten. Apple reagiert.

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Apple-Watch

Vorstellung der Apple-Watch-Funktion zur Blutsauerstoffmessung.

(Bild: dpa, Apple/Apple via AP/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Im Drama um das Einfuhrverbot der Apple Watch Series 9 und Ultra 2 aufgrund eines seit 2020 geführten Patentstreits in den Vereinigten Staaten gibt es eine neue Wendung. Nachdem der US-amerikanische Zoll veränderte Varianten der Computeruhr wieder freigegeben hatte, müssen nun die regulären Modelle mit dem heutigen Tag wieder vom Markt verschwinden, heißt es in einem Gerichtsbeschluss. Apple hatte zuvor ein Ende des Verkaufsstopps mit einer Notfall-Berufung temporär erreichen können. Diese läuft nun aus. Allerdings agiert Apple sofort und bringt die vom US-Zoll freigegebenen Varianten der Apple Watch in seine Läden.

Apple hatte recht grobschlächtig gegen den Erfolg des Medizingeräteherstellers Masimo vor der U.S. International Trade Commission (ITC) reagiert und eine Funktion, die Patente verletzen soll, komplett abgeschaltet. Dabei handelt es sich um die Messung des Blutsauerstoffwerts über ein integriertes optisches Pulsoximeter, das es seit der Series 6 in der Smartwatch gibt. Der SpO2-Sensor wird in den neuen Modellen komplett deaktiviert. Auf seiner amerikanischen Website bestätigt Apple die Änderung. Dort ist zu lesen, dass Series 9 und Ultra 2 die "Blutsauerstofffunktion nicht länger enthalten".

Weiterhin wurden alle Erwähnungen des Features von anderen Teilen des Internetauftritts gestrichen. Eine nachträgliche Abschaltung der Funktion für bereits verkaufte Geräte ist nicht vorgesehen, Besitzer der Series 9 oder Ultra 2 (und früherer Modelle) können das Pulsoximeter weiter nutzen. Die Streichung der Funktion gilt zudem allein für die Vereinigten Staaten von Amerika, in anderen Märkten inklusive der Europäischen Union ist die Blutsauerstoffmessung weiterhin möglich.

Versucht man, die Blutsauerstoffanwendung auf den veränderten Modellen zu öffnen, taucht der Hinweis auf, dass die Funktion nicht mehr verfügbar ist – gestrichen wurde die App insgesamt aber nicht. Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob es Apple möglich ist, die Masimo-Patente auf andere Art zu umgehen, sodass das Feature wieder aktiviert werden kann.

Davon waren Beobachter eigentlich ausgegangen. Dass der von Apple schon im Dezember angekündigte Software-Workaround den Sensor einfach abdreht, dürfte viele Nutzer verärgern. Eine monetäre Entschädigung scheint nicht geplant zu sein, auch ändert sich nichts am Preis der Uhren. Das Pulsoximeter war allerdings ohnehin eher umstritten: So bezeichnet Apple es selbst als "nicht medizinisch" und auch nicht für die Selbstdiagnose geeignet.

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(bsc)