Cebit

USB 3.1 Typ C: Noch Probleme mit dem 10-GBit/s-Modus

Der Kabelspezialist Jess Link zeigt auf der CeBIT verschiedene USB-Typ-C-Kabel und -Adapter; nicht alle eignen sich für den bislang schnellsten SuperSpeedPlus-Modus.

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Kabel für USB 3.1 Typ C

Kabel für USB 3.1 Typ C - in diesem Fall "Gen 2"-tauglich.

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Die USB-3.1-Spezifikation beschreibt als schnellsten Übertragungsmodus SuperSpeedPlus mit einer Bruttodatenrate von 10 GBit/s. Er heißt in der Spezifikation auch Enhanced SuperSpeed Gen 2. Man ahnt es schon: spezifikationskonform ist auch Enhanced SuperSpeed Gen 1 mit der schon bei USB 3.0 möglichen Geschwindigkeit von 5 GBit/s. Apples erstes MacBook mit Typ-C-Buchse und auch Googles Chromebook Pixel 2 versprechen beide USB 3.1, aber nur mit Gen-1-Geschwindigkeit. Andere USB-3.1-Funktionen wie USB Power Delivery (USB PD, Laden) und USB A/V – dabei gehen DisplayPort-Signale übers Typ-C-Kabel – funktionieren aber.

Leider ist offenbar nicht vorgesehen, die diversen unterschiedlichen Funktionen von Typ-C-Kabel für Endnutzer deutlich sichtbar zu kennzeichnen. Laut Daniel Weng vom taiwanischen Kabelhersteller Jess Link Products (JPC, CeBIT-Halle 12, Stand B65) verlangen viele seiner Kunden beispielsweise Typ-C-MicroUSB-Adapter, die bloß USB 2.0 unterstützen – in diesem Fall ist aber klar, dass es nicht um USB 3.1 oder 3.0 geht.

Aber es gibt auch Typ-C-Kabel, die überhaupt nur für Gen-1-Geschwindigkeit reichen. Die maximale Länge für Gen-2-Übertragung beträgt nach Wengs Einschätzung 1 Meter. Hinter den Kulissen feilen Intel und die USB-Industrievereinigung noch an Ergänzungen zur USB-3.1-Gen-2-Spezifikation, um die Herstellung von Kabeln zu erleichtern.

Auch bei den Typ-C-Ladekabeln ist Verwirrung absehbar. Die Spezifikation verlangt "Electronically Marked Cables", bei denen ein kleiner Chip in den Steckern sitzt. Dieser enthält quasi ein digitales Datenblatt und erklärt dem angeschlossenen Gerät, welche Spannungen und Ströme das Kabel maximal verträgt – schließlich soll USB PD über 100 Watt liefern können. Von außen sieht man einem USB-PD-Kabel aber bisher nicht an, für welche Ladeleistung es taugt – und weil es ja besonders kompakt werden sollte, ist auch kaum Platz für Markierungen, die Menschen erkennen können. (ciw)