Virtuelle Maschinen: KubeVirt als bevorzugtes Tool für VM-Betrieb auf Kubernetes

Im Incubator der Cloud Native Computing Foundation soll sich das KubeVirt-Projekt als Transformationshelfer für Legacy-Anwendungen bewähren.

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(Bild: Tommy Lee Walker / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die Virtualisierungs-Runtime KubeVirt ermöglicht den Betrieb virtueller Maschinen (VMs) in cloud-nativen Kubernetes-Umgebungen. Das auf Red Hat zurückgehende Projekt schafft damit auch die Voraussetzungen, um Legacy-Anwendungen in die Containerorchestrierungsplattform zu überführen und genauso wie containerisierte Applikationen zu betreiben und zu verwalten.

Als Open-Source-Projekt bewährt sich KubeVirt seit 2019 in der Sandbox der Cloud Native Computing Foundation (CNCF). Seither ist KubeVirt offenbar so weit gereift, dass die Organisation das Projekt nun in ihren Incubator befördert, wo die Weiterentwicklung bis zur offiziellen Freigabe für den generellen Einsatz in produktiven Umgebungen gelingen soll.

Während ähnlich gelagerte und auf die nahtlose Zusammenarbeit mit Kubernetes ausgerichtete Projekte wie Kata Containers und gVisor primär auf den sichereren Betrieb von Containern abzielen, schafft KubeVirt die Voraussetzungen einer Virtualisierungs-API für Kubernetes. Integriert in Plattformen wie Red Hat OpenShift, Kubermatic oder den Harvester von Suse und Rancher können Anwenderinnen und Anwender KubeVirt nutzen, um beliebige Applikation als VMs mit Kubernetes auf einer Bare-Metal-Infrastruktur zu betreiben – bei Bedarf auch gemeinsam mit Containern und Serverless-Funktionen.

KubeVirt hat sich dadurch zu einer Triebfeder der Cloud-nativen Transformation in vielen Unternehmen entwickelt, muss aus Sicht der CNCF aber noch weitere Fortschritte in den Bereichen Security, Bedienungsfreundlichkeit, Skalierbarkeit und dem Cluster API Provider (CAPK) machen, wie auch Fabian Deutsch, KubeVirt Maintainer und Senior Engineering Manager bei Red Hat betont.

Im Rahmen der zurückliegenden Sandbox-Phase bei der CNCF habe KubeVirt unter anderem in puncto Live Migration, unterbrechungsfreie Updates sowie der deklarativen Host-Network-Konfiguration umfassende Verbesserungen erzielt, im Hinblick auf einen uneingeschränkten Einsatz in Produktivumgebungen sind laut Ankündigung der CNCF aber noch weitere Ergänzungen wünschenswert. Vor allem um typische Virtualisierungsherausforderungen wie beim Importieren von Disks oder dem Freigeben lokaler Storage-Ressourcen zu adressieren, arbeiten die Projektbeteiligten beispielsweise an einem Containerized Data Importer sowie einem Host Path Provisioner. Auch die KubeVirt Virtualisierungs-API und -Runtime zum Definieren und Verwalten virtueller Maschinen in einem Kubernetes-Cluster steht weiterhin im Fokus.

Seit dem Start des Projekts 2017 ist die Zahl der Unterstützer (Contributors) bis heute auf über 300 angewachsen, gut 130 Unternehmen stehen hinter KubeVirt. Einige davon – darunter Kubermatic, Arm oder H3C – nutzen die Virtualisierungs-Runtime auch bereits im produktiven Einsatz. Weitere Details zum Projekt und dessen Entwicklungsfortschritten finden sich in der CNCF-Ankündigung zur Aufnahme in den Incubator sowie auf der KubeVirt-Website und im GitHub-Repository.

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