Von wegen Weihnachtsurlaub: Bitkom-Umfrage zur Erreichbarkeit über Feiertage

Der Bitkom hat Berufstätige zu ihrer dienstlichen Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub befragt. Gut 60 Prozent gaben an, für berufliche Kontakte bereitzustehen.

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(Bild: Bitkom)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • André von Raison

„Sind Sie Weihnachten, zwischen den Jahren und Neujahr beruflich per E-Mail, telefonisch, per Videoanruf oder per Kurznachricht erreichbar, sofern Sie Urlaub haben?“ und „Warum sind Sie im Urlaub erreichbar?“ sind die Fragen, die Bitkom Research im November 2020 im Auftrag des Bitkom 1002 Menschen ab 16 Jahren in einer repräsentativen Umfrage stellte. Darunter fanden sich 473 Berufstätige, die über Weihnachten Urlaub haben.

Beschäftigte im Homeoffice lassen sich eher im Weihnachtsurlaub kontaktieren als ihre Pendants im Büro.

Von diesen Urlaubskandidaten gaben 61 Prozent an, auch im Urlaub für dienstliche Belange erreichbar zu sein. Telefonischer Kontakt wird dabei am häufigsten akzeptiert, aber immerhin 42 % sagten, auch Videoanrufe entgegenzunehmen. Allerdings sinkt die Bereitschaft: Bei einer vergleichbaren Umfrage 2019 hatten noch 71 % angegeben, per Telefon, E-Mail und Co. zur Verfügung zu stehen, 2013 lag der Anteil sogar noch bei 74 %.

Einen deutlichen Unterschied gibt es zwischen Berufstätigen, die derzeit ganz oder teilweise im Homeoffice arbeiten: Hier sind 71 Prozent dienstlich während des Weihnachtsurlaubs erreichbar – unter Berufstätigen, die nicht im Homeoffice arbeiten, sind es nur 48 Prozent. „Eine Bereitschaft zur Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit ist überall dort besonders hoch, wo Arbeitnehmer Vertrauensarbeitszeiten, Flexibilität und flache Hierarchien genießen – und wo es digitalisierte Arbeitsprozesse und -umgebungen gibt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder dazu. Gleichzeitig wies er auf die Wichtigkeit hin, freie Zeit möglichst ungestört zur Erholung sowie für Familie und Freunde nutzen zu können. An die Unternehmen richtet er die Aufforderung, auf gut funktionierende Vertretungslösungen zu achten.

Bei den Begründungen zeigt sich eine Tendenz zur Fremdbestimmung. So gaben 61 % an, dass ihrer Meinung nach die Vorgesetzen dies erwarten würden. 44 % wollen die Erwartungen von Kollegen und 28 % die von Kunden erfüllen. Lediglich 21 % möchten aus eigenem Antrieb erreichbar sein.

(avr)