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Zwischen Original und Sequel: Far Cry 2 und Dead Space

Ego-Shooter zwischen heißer Savanne und kaltem Weltraum: Während "Far Cry 2" nur den Namen mit seinem Vorgänger gemein hat, hätte man Dead Space auch problemlos "Bioshock 2" oder "Doom 4" nennen können.

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Als das deutsche Entwicklerstudio Crytek von Ubisoft zum Publisher Electronic Arts wechselte, musste es die Namensrechte an dem Spiel Far Cry bei Ubisoft zurücklassen. So wurde der eigentliche Far-Cry-Nachfolger unter dem Namen Crysis veröffentlicht. Das Spiel, das Ubisoft im Herbst auf PC, Xbox 360 und PS3 unter dem Namen Far Cry 2 veröffentlicht, hat nichts mit dem Vorgänger zu tun. Die Handlung wurde von der Südsee-Insel in den afrikanischen Busch verlegt. 50 Quadratkilometer Landschaft hat Ubisoft digital modelliert, in der der Spieler sich völlig frei ohne zwischenzeitliche Ladezeiten bewegen kann. Zwei verschiedende Stammesgruppen bekriegen sich in diesem Gebiet, und der Spieler kann sich aussuchen, mit welcher Gruppe er sich gut stellt und mit welcher nicht. Wenn er in den Dörfern Menschen trifft, geben sie ihm größere und kleinere Aufträge, in etwa so, wie man es von GTA her kennt.

Statt der Cry Engine kommt die hauseigene Dun!a-Engine zum Einsatz, die komplette Tag- und Nachtzyklen simuliert. Mit ihr kann man in Windeseile Steppe, Gras, Busche und Bäume verteilen, dazwischen Wege ziehen und Hütten aufstellen. Das geht sogar so einfach, dass Ubisoft einen Editor mitliefert, in dem der Spieler eigene Multiplayer-Karten entwerfen und an Mitspieler online verteilen kann.

Auf seine Streifzügen durch den Busch kann der Spieler Freunde gewinnen, die ihm das Leben retten, wenn er niedergeschossen wird. Dann wacht er im nächsten zuvor eroberten Stützpunkt wieder auf. Aber die Helfer kommen manchmal selbst in Schwierigkeiten und müssen gerettet werden, sonst fallen sie als Rettungsengel aus.

Bei der Demonstration auf der Games Convention konnte die Grafik durchaus überzeugen, wenn sie auch bei weitem kein Crysis-Niveau erreicht. Das Afrika-Thema ist noch unverbraucht und der Editor zauberte im Handumdrehen ansehnliche Level. Jetzt muss nur noch die Missionsstruktur stimmen, was sich erst bei einem ausführlichen Test überprüfen lässt.

Far Cry 2 und Dead Space (4 Bilder)

Far Cry 2

Alles Anders: Far Cry 2 hat nichts mit seinem Vorgänger gemein, weder Ort, noch Missionsstruktur oder Technik. Immerhin: Geschossen wird noch immer. (Bild: Ubisoft)

Dead Space

Deutlich bekannter kam einem Dead Space vor, obwohl es sich um eine komplett neue Marke von Electronic Arts handelt. In Dead Space macht sich der Spieler zu einem verlassenen Raumschiff auf, dessen Crew auf mysteriöse Weise verschwand. Statt dessen bevölkern nun Tentakelbearmte Aliens die dunklen Korridore und versuchen den Spieler zu erschrecken – Aliens und Doom, aber auch System Shock lassen grüßen. Der Spieler schaut seiner Figur über die Schulter. Menüs werden vor ihr als holografische Projektion dargestellt. Die Spielstruktur erinnert weitestgehend an Titel wie Silent Hill oder Bioshock, auch wenn es hier weder Art Deko noch Big Daddys gibt. Der Spieler kann seine Figur im Verlaufe des Spiels mit Erfahrungspunkten immer weiter aufrüsten, sodass er stärker gepanzert ist, genauer schießen oder Sicherheitssysteme umgehen kann.

Neben den typischen Korridor-Schusswechseln mit glitschigen Splatter-Effekten gibt es Puzzles in Räumen ohne Schwerkraft zu lösen, in denen der Spieler mit seinen Anti-Grav-Schuhen von Wand zu Wand springen kann. Laut Electronic Arts soll der solide wirkende, schaurig schöne Shooter aus 12 Kapiteln bestehen, von denen jedes ein bis anderthalb Stunden dauert. Dead Space soll am 31.Oktober für PC, Xbox 360 und PS3 erscheinen. (hag)