Fahrbericht: Ford Mustang 5.0 V8 Cabriolet

Inhaltsverzeichnis

Angelehnt an der US-Version hat Ford auch den Mustang für Europa im Design leicht überarbeitet. Scheinwerfer, Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer und Heckleuchten sind nun in LED-Technik ausgeführt. Lufteinlässe und Frontschürze erhielten eine etwas aggressiver wirkende Form. Das Heck prägen neu modellierte Stoßfänger. Bei der V8-Version „GT“ gehören jetzt vier Auspuffendrohre zur Muscle-Car-Folklore. Optional gibt es einen Heckspoiler, der laut Pressemappe das sportliche Erscheinungsbild unterstreicht. Von mehr Anpressdruck an der Hinterachse ist nicht die Rede. Wer's mag.

Countdown für Beschleunigungsrennen

Der Innenraum des 2+2-Sitzers ist nach wie vor sportlich geschnitten. Die Rückbank ist mangels Fußraum eher als Gepäckablage geeignet. Einen großen Sprung hat die Qualität des Interieurs gemacht. Es ist bemerkenswert, welche Verarbeitungsqualität US-Hersteller mittlerweile zumindest bei den Exportmodellen für den europäischen Markt liefern können.

Zwar ist auch im neuen Mustang das Leder nur Kunstleder. Es finden sich auch Flächen in Hartplastik und die Karbonzierteile sind nicht aus Karbon, sondern Kunststoff in Karbonoptik. Aber das alles macht einen durchaus hochwertigen Eindruck. Das Cockpit fasst sich gut an. Die Aluminiumteile sind sogar tatsächlich aus Aluminium. Auf den ersten Blick wirkt nichts mehr am Interieur „billig“. Und auch die Verarbeitung ist, von ein paar Kleinigkeiten abgesehen, wirklich gut.

Das neue virtuelle Kombinstrument, in dem ein zwölf Zoll großer Bildschirm die analogen Rundinstrumente ersetzt, lässt sich auch bei Sonneneinstrahlung klar ablesen. Wer an langen Winterabenden Beschäftigung sucht, der kann sich in der Betriebsanleitung des Mustang mal einlesen, welche Einstellung- und Anzeigeoptionen es dabei gibt. Das fängt bei den Grundfarben an, geht über einen Countdown für Beschleunigungsrennen und hört bei der Anzeige des Bremsweges noch lange nicht auf. Gimmicks, Gadgets und Gizmos – da stehen die Amerikaner halt drauf. Will sagen: Bei den US-Amerikanern ist eine Funktion mehr zunächst immer sehr willkommen, ob sie nun sinnvoll ist oder nicht.

Gasstöße beim Herunterschalten

Angelassen wird der Mustang über einen Startknopf. Sobald die Türen entriegelt werden, beginnt er mit einer Taktrate von 30 Mal pro Minute rot zu pulsieren. Laut Ford ist das exakt der Ruhepuls eines Ponys. So viel Detailliebe ist dann doch wieder charmant.

Der mächtige 5-Liter-V8 im Vorderwagen liefert 450 PS an die Hinterräder sowie ein maximales Drehmoment von 529 Nm. Wer Vollgas gibt, der erlebt erst einmal bei fast jeder Schaltstufe der neu entwickelten Zehngang-Wandlerautomatik kurz durchdrehende Reifen, dann aber einen sehr ungestümen Vorwärtsdrang. In 4,5 Sekunden beschleunigt der offene Mustang aus dem Stand auf Tempo 100. Bei 250 km/h wird abgeregelt – wenn man ihn ließe, ist man sich bei Ford sicher, käme er auch an die 280 heran. Allerdings würden dann in der aktuellen Konfiguration thermische Probleme auftreten.