Fiat 500L: Unterwegs im neuen Minivan

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Ebene Fläche

Sehr clever hat Fiat den Kofferraum gestaltet. Hinter die hoch öffnende Heckklappe passen zwischen 343 und 1310 Liter Gepäck. Durch Umklappen der Lehne des Beifahrersitzes können bis zu 2,40 Meter lange Gegenstände transportiert werden. Apropos Umklappen: Ein Hebelzug genügt und der jeweilige Teil der längs verschiebbaren Rückbank wickelt sich komplett nach vorne. Falls das nicht nötig ist, muss das Segment zurückgedrückt werden, so bleibt nur die Lehne unten. Je nach Position des verstellbaren Ladebodens ergeben sich eine Stufe oder eine ebene Fläche.

Ruhiger Diesel

Zum Marktstart wird der Fiat 500L mit drei Motoren angeboten: Ein Benziner mit 95 PS, der TwinAir mit turbogeladenem Zweizylinder und 105 PS sowie ein Diesel mit 85 PS. Der Selbstzünder bringt ein Fünfgang-Schaltgetriebe mit. Einen sechsten Gang vermisst man erst oberhalb von 130 km/h respektive 3000 Umdrehungen, wenn der kleine Motor zunehmend brummig wird. Wirklich aufdringlich ist der Fiat aber auch dann nicht. In der Stadt und auf der Landstraße zieht der Diesel-500L munter durch, dabei hält sich der Motor im Hintergrund. Dabei wirkt er flotter, als es die angegebenen 14,9 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 vermuten lassen. Auf der Autobahn setzen die 95 PS dem Treiben bei 165 km/h ein Ende. Einzig im Stand verrät ein hörbares Nageln das Arbeitsprinzip, sofern das serienmäßige Start-Stopp-System nicht aktiv wird. Viel Laune macht die präzise Schaltung, auf kurzen Wegen rastet der lange Knüppel ein. Einen zwiespältigen Eindruck hinterlässt die Federung, die auf dem groben italienischen Straßenbelag schon mal durchschlagen kann und dann Stöße in den Innenraum weiterreicht.

Noch mehr 500er

Ende Oktober 2012 kommt der in Serbien gebaute 500L nach Deutschland. Zu den Preisen hält sich Fiat noch bedeckt. Der Einstiegspreis wird bei etwa 15.500 Euro liegen, allerdings ohne Klimaanlage. Mit diesem Preis befindet sich der 500L in guter Gesellschaft: Ein Citroën C3 Picasso startet mit ebenfalls 95 PS bei 15.350 Euro, der Ford B-Max beginnt bei 15.950 Euro. Nur der eingangs erwähnte Mini Countryman kosten mit stolzen 20.300 Euro deutlich mehr. Die 500-Palette wird noch erweitert: Ein Kompakt-SUV im Stil eines höher gelegten fünftürigen 500 wird im nächsten Jahr den Sedici ablösen, außerdem ist ein 500XL mit sieben Plätzen geplant. (imp)