Kawasaki ZZR 1400 Performance Sport

Grünstreifen

Die Kawasaki ZZR 1400 Performance Sport ist das neue Flaggschiff der grünen Marke, zumindest was die Verbindung von Leistung und Alltagstauglichkeit angeht. In der aktuellen Version wurde sie für die Euro4-Norm fit gemacht und durch edle Komponenten aufgewertet

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  • iga
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Köln, 9. Mai 2015 – Wenn Sie auf der Autobahn grüne Streifen wahrnehmen, müssen es nicht unbedigt Ihre Augen sein. Möglicherweise ist es nur eine Kawasaki ZZR in erdnaher Umlaufbahn. Sie erledigt den Sprint auf hundert in 2,9 Sekunden, bis auf 200 km/h verstreichen nur 7,2 Sekunden.

Ihre 268 Kilogramm sind für ein Motorrad relativ schwer, aber bei satten 200 PS kümmert den Piloten das Gewicht nicht sonderlich. Das Entwicklungsziel der ZZR 1400 war 2006 einzig und allein das Blaue Band des schnellsten Serienmotorrads zurück zu Kawasaki zu holen, nachdem die grüne Marke es an die Suzuki Hayabusa 1300 verloren hatte. Dafür ging man in der Entwicklungsabteilung in die Vollen: 1441-Kubikzentimeter-Reihenvierzylinder. Eine voluminöse Airbox vorne im Verkleidungsbug soll einen Ram-Air-Effekt bewirken, von dem Kawasaki behauptet, dass dieser bei hohen Geschwindigkeiten die Motorleistung sogar (ab Baujahr 2012) auf 210 PS pusht.

Doch für 2016 musste sich der große Sporttourer einer Renovierung unterziehen, denn die Euro4-Norm würde ihn sonst nächstes Jahr aus dem Verkehr ziehen. Das aktuelle Modell der ZZR 1400 trägt daher die Zusatzbezeichnung Performance Sport. Da man sich bei Kawasaki nicht die Blöße geben wollte, dass ihr Tiefflieger an Leistung einbüßt, spendierte man der 1400er eine Titan-Auspuffanlage vom Spezialisten Akrapovič. Die Firma aus Slowenien genießt einen guten Ruf, was Leistungssteigerung angeht. Natürlich mussten die Entwickler in Japan selber auch noch einmal ran: Die Motor-Mappings wurden gründlich überarbeitet und die Katalysatoren vergrößert, um die strengen europäischen Emissionswerte einzuhalten. Tatsächlich gelang es, die brachialen Leistungswerte der Vorgängerin zu halten. Allerdings geht der Motor zunächst bis etwa 3500/min etwas verhalten an, um dann Ross und Reiter in eine erdnahe Umlaufbahn zu katapultieren, erst bei 11.000 Umdrehungen endet das surreale Erlebnis.

Aerodynamisch ausgefeilt

Die aerodynamisch ausgefeilte Verkleidung und das weit nach vorne gezogene vordere Schutzblech durchschneidet die Luft wie ein Skalpell. Auf der Autobahn verkrümelt sich der Pilot ab Tempo 200 hinter der getönten Scheibe, denn jetzt wird es ernst. Der Vierzylinder drückt immer weiter an, das Knurren aus den beiden Endschalldämpfern ist längst zu einem heiseren Brüllen geworden und die Tachonadel rauscht über die Skala.