Mercedes GLS vorgestellt

American dream

Für den hiesigen Markt scheint ein SUV der Größe des neuen Mercedes GLS etwas zu groß geraten, global sieht die Sache anders aus. Gerade amerikanische Kunden schätzen solche Riesen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Mercedes 12 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff
Inhaltsverzeichnis

Stuttgart, 4. November 2015 – Ging es nur um deutsche Vorlieben, wären SUV-Modelle wie Audi Q7 oder Mercedes ML wohl nie auf den Markt gekommen. Doch globale Vorlieben unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Antriebe grundlegend von deutschen Vorstellungen. Auch bei dem, was als angemessene Größe angesehen wird, gibt es ganz unterschiedliche Auffassungen. Auf dem och immer wichtigen amerikanischen Markt darf es gern etwas größer sein. Insofern verwundert es nicht, dass Mercedes ab dem kommenden Frühjahr oberhalb des gewiss nicht schmächtigen GLE einen überarbeiteten GLS positioniert. Der soll noch größer und luxuriöser sein, doch gerade im Innenraum wirkt die Abgrenzung zum GLE unvollständig.

Innen gleich

GLE und GLS trennen schon die äußeren Abmessungen. Der GLE ist mit knapp 4,82 m kürzer als eine E-Klasse, der GLS mit 5,13 m etwas länger als eine S-Klasse mit kurzem Radstand. Dementsprechend üppig sind die Platzverhältnisse im GLE. Wichtig für den US-Markt scheint auch die dritte Sitzreihe, mit der nur der GLS Kunden anlocken soll. Äußerlich hat sich der Mercedes GLS durch Buchstabenaddition und Überarbeitung nur leicht verändert hat, im Innern gibt es ein neues Armaturenbrett nach Vorbild des GLE mit frei stehendem Multifunktionsbildschirm, Controller und Touchpad auf der breiten Mittelkonsole. Layout und Materialanmutung ähneln jedoch weitgehend denen des GLE, sodass sich hier kein Klassenunterschied feststellen lässt. Genau das hätte den Verkäufern aber die Argumentation für den GLS, der erheblich teurer sein wird, enorm erleichtert.

Das Ladevolumen liegt zwischen 680 und 2300 Litern. Die Heckklappe lässt sich ebenso elektrisch bedienen wie die beiden Stühle in der dritten Reihe. Neu sind Ausstattungsdetails wie LED-Scheinwerfer, eine beheizte Frontscheibe im Bereich der Scheibenwischerblätter und zahlreiche Assistenzsysteme. Eine optionale Einzelsitzanlage wie sie die beiden Hauptkonkurrenten Range Rover und Bentley Bentayga bieten bleibt dem GLS aber wohl weiterhin vorenthalten.

Bei den Motoren gibt es nach wie vor nur einen Sechszylinderdiesel mit 258 PS und 620 Nm Drehmoment sowie drei aufgeladene Benziner mit sechs und acht Zylindern und einem Leistungsspektrum von 333, 455 und 585 PS. Außer im Mercedes AMG GLS 63 bekommen alle Motoren die neue Neungang-Wandlerautomatik.