Seat Leon ST mit neuem Dreizylinder im Test

Alternativprogramm

Knapp zwei Jahre ist der Seat Leon ST in seiner aktuellen Form auf dem Markt. Nun bekommt er einen Dreizylinder-Benziner mit 115 PS. Eine sehr ordentliche Kombination, wie unser Test zeigt, bei der eigentlich nur eine Kleinigkeit stört

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Martin Franz
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München, 21. Dezember 2015 [–] Jahrelang war Seat eines der wenigen Problemkinder in der Volkswagen-Familie. In den vergangenen Jahren lief es wieder besser, woran der Leon seinen Anteil hat. Er sieht etwas flotter aus als die eher pragmatisch wirkenden Parallel-Modelle von VW und Skoda. Zudem hat Volkswagen seine Updatepolitik zugunsten von Seat geändert. Ein paar Tage mit dem Leon ST zeigt jedoch, dass auch bei gleicher Plattform feine Unterschiede spürbar sein können.

Der Leon verdeutlicht einmal mehr, wie sehr eine Farbe ein Auto prägen kann. Der silberne Testwagen mit den serienmäßigen 16-Zoll-Alufelgen ist hervorragend für jene geeignet, die Straßenverkehr unter keinen Umständen auffallen möchten - das ideale Auto für Flucht oder Beschattung. Das gleiche Auto in einer anderen Farbe mit großen Felgen ist dagegen fast ein Eyecatcher.

Kleiner, aber groß

Die praktischen Talente des Leon Kombi sind minimal schlechter ausgeprägt als in den Kombi-Modellen von Skoda Octavia und VW Golf. Der Seat wirkt etwas enger im Innenraum als die internen Konkurrenten. Messbar ist der Unterschied beim Kofferraum, wobei die Differenz nicht groß ist: Zwischen dem Octavia Combi und dem Leon ST liegen 23 Liter, sofern die hinteren Sitze nicht weggeklappt werden. Größer werden die Unterschiede beim maximalem Volumen: Hier ist der Octavia mit bis zu 1740 Litern erheblich aufnahmefähiger als der Leon, der maximal 1470 Liter bietet. Für eine Familie mit Kindern reicht das Platzangebot jedoch auch im Seat locker, solange kein Kinderwagen mitmuss. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass nur wenige Kombis solchen Anforderungen entsprechen. Zur Wahrheit gehört auch, dass der Leon ST mehr Gepäck fasst als beispielsweise ein aktueller Mondeo Turnier, der dabei aber deutlich länger ist.

Ein Unterschied ist auch beim verarbeiteten Kunststoff im Innenraum zu spüren, der Seat wirkt hier hemdsärmeliger als ein Golf. So grenzt der Konzern die Modelle untereinander etwas ab. Andererseits war der Leon der erste, der mit LED-Scheinwerfern angeboten wurde. VW zieht im Golf erst mit dem 2016er-Facelift nach, der Octavia wird sie wohl erst 2017 bekommen.