Test: Peugeot 5008 Allure Puretech 130

Inhaltsverzeichnis

Die Chromschalter für die Touchscreen-Menüpunkte Musik, Klima, Navigation, Fahrzeugeinstellungen und Apps sowie für den Warnblinker sprechen durch ihre eigenständige Form an. Darunter versteckt sich noch eine Schalterleiste mit Sitzheizung, Heckscheibenheizung, Scheibenenteisung und einem Drehschalter für die Lautstärkeregelung. Damit ist das Cockpit wunderbar reduziert und aufgeräumt.

Gewöhnungsbedürftig ist aber, dass man für eine Temperaturverstellung der Klimaanlage sehr lange in einem Touchscreen-Menü surfen muss und dabei sehr lange vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird. Das stört insbesondere im 5008 bei Außentemperaturen über 25 Grad. Denn die Klimaanlage schickt bei sommerlichen Temperaturen dauernd einen leichten Zug aus den ansprechend chromierten Lüftungsdüsen in der Mittelkonsole. Man fühlt sich provoziert, sehr lange und letztendlich auch vergeblich mit der Lüftung und Temperatureinstellung zu experimentieren. Der Fahrsicherheit tut das gar nicht gut.

Humorvolle Sprachsteuerung

Großen Humor verlangt die Sprachsteuerung für Navigation und Infotainment. Sie erwies sich als nahezu unbrauchbar. Mich hat sie zumindest kein einziges Mal verstanden, nicht einmal auf „Abbruch“, konnte sie adäquat reagieren. Meinem Kollegen Martin ist es zumindest ein paarmal gelungen, Leute anzurufen. Wenn er auch selten mit der Person verbunden wurde, die er eigentlich erreichen wollte. Von dem, was Mercedes in der neuen A-Klasse gerade zur Schau stellt, ist die Peugeot-Lösung weiter entfernt als Sochaux von Stuttgart.

Belustigt hat auch die Anzeige der Meereshöhe in der Navigationskartendarstellung, die auf ein paar wenigen Metern gerader Strecke gleich mehrere Meter Höhenunterschied verzeichnete. Wir wunderten uns, warum Peugeot ohne Zwang Funktionen einbaut, die nicht funktionieren, deren Fehlen aber wohl kaum jemanden gestört hätte.

Der Praxisnutzen ist eine starke Seite des 5008. Die drei Einzelsitze in der zweiten Reihe bieten viel Platz, höchstens die Sitzauflage dürfte etwas länger sein. Die Rücksitze sind verschiebbar. Auch die Lehnenneigung lässt sich verstellen. Ein Zug an einem Hebel genügt, um einen Rücksitz zusammenzufalten. Ebenso einfach ist auch der Beifahrersitz klappbar. Gegen Aufpreis sind zwei Einzelsitze in der dritten Reihe erhältlich, die ebenfalls sehr praktisch in der Handhabung sind. Allerdings bietet die dritte Reihe so wenig Fußraum, dass sie nur für Kleinkinder geeignet ist.
Der Kofferraum fasst in Normalstellung mit versenkter dritter Sitzreihe 780 Liter und lässt sich auf bis zu 1940 Liter erweitern.

Tapferer Motorzwerg

Unter anderem das Fehlen des Mitteltunnels signalisiert, dass der Peugeot 5008 auch niemals einen konventionellen Allradantrieb erhalten wird. Fahrdynamisch verspricht der Mittelklasse-SUV mit dem 130-PS-Dreizylinderbenziner und Sechsstufen-Wandlerautomatik ohnehin nicht allzu viel. Doch wie schon im 3008 überrascht die Motor-Getriebe-Kombination auch im größten Peugeot-SUV positiv.

Im ersten Moment habe ich den Eindruck, der Motor wäre unkultiviert. Doch nachdem ich mich an den charakteristischen Sound gewöhnt habe, bin ich erstaunt, wie souverän er den großen Kasten zu beschleunigen vermag. Auch auf der Autobahn bei Maximalgeschwindigkeit wird der Motor nie laut. Bei den Fahrleistungen merkt man das Mehrgewicht gegenüber dem 3008 zwar, der noch etwas behänder unterwegs war. Doch meiner Meinung nach reicht die Leistung im Alltag vollkommen aus.