Zahlen, bitte! 24. Dezember – Die Nacht der Weihnachtsbeleuchtung

Am heutigen 24. Dezember leuchtet der Weihnachtsbaum wieder in den Stuben. Dass er dabei nicht abzubrennen droht ist den elektronischen Kerzen zu verdanken.

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Zahlen, bitte! 24. Dezember – Die Nacht der Weihnachtsbeleuchtung.

(Bild: heise online)

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Heute, am 24. Dezember ist es so weit: Spätestens jetzt wird der Weihnachtsbaum aufgestellt, sofern er nicht bereits längst das Wohnzimmer ziert. Dass der schöne Schein nicht mehr die Gefahr birgt, mit einem kleinem Lichtlein den halbtrockenen Baum abzubrennen, verdanken wir der elektrischen Weihnachtsbeleuchtung. Sie ist fast so alt wie die Glühbirne edinsonscher Patentprägung.

Zahlen, bitte!

In dieser Rubrik stellen wir immer dienstags verblüffende, beeindruckende, informative und witzige Zahlen aus den Bereichen IT, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und natürlich der Mathematik vor.

Die New York Times berichtete bereits am 21. Dezember 1880, knapp elf Monate nach Erteilung des Glühlampen-Patents an den genialen wie findigen US-amerikanischen Erfinder Thomas Alva Edison, von einer Lichterkette mit 290 Lichtern. Sie war gespannt von der Bahnstation bis zu Edisons Labor in Menlo Park in New Jersey. Jedoch war -außer dem zeitlichen Zusammenhang - noch nicht ganz klar, ob sie einen Weihnachtsbezug hatte.

Der erste Weihnachtsbaum mit elektrischen Christbaumlichtern 1882.

Der erste Weihnachtsbaum mit elektrischen Christbaumkerzen erschien zwei Jahre später: Am Weihnachtsfest 1882 war es Edward Johnson, Edison-Freund und Vizerpäsident der Edison Electric Light Company, der in der Stube sich von seinen Technikern einen E-Christbaum aufstellen ließ. Er war recht stattlich und mit einer Lichterkette von immerhin 80 elektrischen Christbaumkerzen dekoriert. Sie leuchteten in den Farben der USA-Flagge blau, weiß, rot und der Baum rotierte zudem langsam um die eigene Achse.

Die Werbewirkung war für New York – in dem zu der Zeit nur ein Bruchteil der Haushalte über einen Stromanschluss verfügte – als wenn sich Johnson einen opulenten Cybertruck vor die Garage gestellt hätte. Der Schein elektrischer Glühlampen, die es ja erst seit drei Jahren in der Form gab, erzeugte eine enorme Aufmerksamkeit. Ein Wunder, erzeugt aus Strom und Licht. Und viel brandsicherer als die sonst gebräuchlichen Wachskerzen.

1884 berichtete die New York Times entzückt, dass der Baum schon 120 Lichter hatte. Damit die Reporter auch überregional die gute Nachricht verbreiten konnte, lud Johnson nämlich jedes Jahr zu Weihnachten Journalisten zu sich nach Hause ein. Die Sache mit dem Baum hatte nämlich einen Haken: Weihnachtsbäume dieser Art waren teuer. Neben der Lichterkette, die nicht mal eben so am Baumarkt zu erstehen war, brauchten Diejenigen, die es sich leisten konnten, einen "Wireman", der die Lichterkette anbrachte, und wenn der Haushalt nicht über einen Stromanschluss verfügte, war ein Generator vonnöten.

Daher kostete so der Betrieb so eines Weihnachtsbaum gerne mal 300 Dollar und mehr - ein Preis, den sich nur gut sehr wohlhabende Menschen leisten konnten, woraufhin so ein Baum auch mal gern als Statussymbol arrangiert wurde. Im Weißen Haus strahlte erstmals ab 1894 der erste Weihnachtsbaum mit elektrischen Weihnachtskerzen – in Grover Clevelands Amtszeit.

Mit ein wenig Schnee wirkt so eine Beleuchtung stimmig weihnachtlich.

(Bild: Autor)