25. Jubiläum: Der Apple iMac riss das Ruder herum

Seite 2: Das "i" stand für (langsames) Internet

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Das "i" von "iMac" stand anfangs vor allem für "Internet". Apple vermarktete das Gerät als einfache Möglichkeit, online zu gehen, denn die Welt befand sich im ersten Dot-Com-Hype. "Zwei Schritte" benötige man dafür, hieß es in der Werbung: Strom rein, Kabel fürs 56K-Modem (das eingebaut war!) rein, fertig. "Es gibt keinen Schritt drei", prahlte Reklamesprecher Jeff Goldblum lachend – obwohl man natürlich seine Dialer-App anklicken musste.

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Außerdem wurde der iMac als Reinkarnation des Ur-Mac gepriesen. Das war wichtig, um Apple wirtschaftlich wieder auf die Beine zu helfen. Steve Jobs war erst im Jahr zuvor als "iCEO" (das "i" stand hier für "Interim") zurückgekehrt und versuchte seither, die wirtschaftliche Schieflage, in die der Konzern durch jahrelanges Missmanagement geraten war, zu korrigieren. Der iMac wurde zum Massenprodukt, mit dem das durchschlagend gelang, Apple war wieder in aller Munde.

"Vierzehn Jahre nach der Vorstellung des ersten Macintosh überrascht Apple erneut mit einem Computer, den die Welt so noch nicht gesehen hat. Der iMac konzentriert sich auf das Wesentliche und spricht in erster Linie Privatanwender, Schüler und Büroangestellte an", schrieb der heutige Mac & i-Chefredakteur Stephan Ehrmann in seinem Vorstellungsartikel in c't.

Das Design des iMac sei ähnlich kultig wie das des Ur-Macintosh. "Alle Komponenten – Mainboard, 24X-CD-ROM-Laufwerk, 4-GByte-Festplatte, 15"-Monitor und Stereoboxen mit SRS-Surround-Sound – stecken in einem rundlichen, türkisfarbenen Plastikgehäuse. Dank eines Tragegriffs ist der iMac genauso leicht zu transportieren wie sein prominenter Vorgänger von 1984, und genau wie dieser lässt er sich kurzerhand aufbauen: Neben Netz- und Tastaturkabel gibt es nichts anzuschließen."

Bis der iMac G3 dann wirklich auf dem Markt war, verging noch eine ganze Weile Zeit. In den USA war das Gerät ab August erhältlich, in Deutschland wurde der 5. September offizieller Verkaufsstart – und da sage noch einer, Apple betreibe erst unter dem Jobs-Nachfolger Tim Cook Ankündigungspolitik.