Activision-Übernahme: FTC will Berufung gegen Microsoft-Urteil einlegen

Ein US-Gericht sah keine Einwände gegen Microsofts geplante Activision-Übernahme. Doch die FTC gibt sich nicht geschlagen. Sie will Berufung einlegen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
King,County,,Washington,,United,States,-,19,January,2022:,Xbox

(Bild: FP Creative Stock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die US-Behörde FTC legt Berufung gegen ein Urteil ein, das Microsoft grünes Licht für die geplante Übernahme von Activision Blizzard gab. Richterin Jacqueline Scott Corley hatte am Dienstag einen von der Handelsbehörde FTC eingereichten Antrag auf eine einstweilige Verfügung abgelehnt.

Gegen dieses Urteil geht die US-Handelsbehörde nun in Berufung, wie ein neues Gerichtsdokument zeigt. Mit der einstweiligen Verfügung will die FTC verhindern, dass Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard kurzfristig abschließt. Dafür bleiben beiden Unternehmen zumindest nach dem ursprünglich ausgehandelten Zeitraum nur noch wenige Tage bis zum 18. Juli.

Die FTC habe nicht beweisen können, dass die Übernahme des Spiele-Publishers Activision Blizzard den Wettbewerb erheblich beeinträchtigen würde, schrieb Richterin Jacqueline Scott Corley in ihrer Urteilsbegründung vom Dienstag. "Im Gegenteil: Die vorliegenden Beweise deuten darauf hin, dass die Verbraucher mehr Zugang zu 'Call of Duty' und anderen Activision-Inhalten bekommen."

Die Richterin betonte außerdem die Zugeständnisse, die Microsoft in den vergangenen Monaten eingegangen ist. "Microsoft hat sich schriftlich, öffentlich und vor Gericht verpflichtet, 'Call of Duty' auf der Playstation 10 Jahre lang auf Augenhöhe mit der Xbox zu halten. Es hat eine Vereinbarung mit Nintendo getroffen, um Call of Duty auf die Switch zu bringen. Und es hat mehrere Vereinbarungen getroffen, um die Inhalte von Activision zum ersten Mal auf verschiedene Cloud-Gaming-Dienste zu bringen."

Hindernisse für den Microsoft Deal gibt es auch im Vereinigten Königreich. Dort hat die britische Kartellbehörde den Deal im April blockiert. Microsoft zog danach vor das Competition Appeal Tribunal (CAT), um gegen die Entscheidung der CMA vorzugehen. Dieses Verfahren liege vorerst auf Eis, um direkte Gespräche mit der CMA aufzunehmen, schrieb Microsoft-Präsident Brad Smith aber jüngst auf Twitter. In diesen Gesprächen könnten beide Parteien eine Übereinkunft erzielen, die den Deal voranschreiten ließe. Zuletzt dämpfte die CMA allerdings die Hoffnung auf eine schnelle Einigung.

(dahe)