Augenschmaus

Zwei Smartphones, ein Versprechen: Das Samsung Galaxy S II und das LG Optimus Black wollen mit außergewöhnlichen Displays Bestmarken setzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Achim Barczok
Inhaltsverzeichnis

Zwei viel versprechende Nachzügler haben uns nach unserem Test der Spitzenandroiden [1] erreicht: das LG Optimus Black und das Samsung Galaxy S II. Beide sind seit ein paar Wochen in Deutschland zu haben, das LG Optimus Black für etwa 400 Euro ohne Vertrag, in Kombination mit einem Handy-Vertrag haben es E-Plus und 1&1 im Angebot.

Das Samsung I9100 Galaxy S II besitzt ein AMOLED-Display und einen auf 1,2 GHz getakteten Dual-Core-Prozessor von Samsung. Es kostet 545 Euro ohne Vertrag und ist außerdem bei O2 und T-Mobile im Programm. Gerüchten zufolge soll es später eine abgespeckte Variante I9103 mit LCD und etwas langsamerem Prozessor (Tegra 2 mit 1 GHz) geben. Ein NFC-Chip ist anders als noch im Februar angekündigt in keinem der beiden Modelle eingebaut, soll aber in einer späteren Version folgen.

Vom bunten Reigen der Android-Geräte wollen sich LG und Samsung mit hochwertigen Displays abheben. Die hohe Auflösung (480 × 800 Bildpunkte) auf einer Riesenfläche mit 4,3 Zoll (Galaxy S II) beziehungsweise 4 Zoll Diagonale (Optimus Black) sind beste Grundvoraussetzungen fürs Lesen von Webseiten und zum Videos schauen.

Samsungs neue AMOLED-Generation Super AMOLED Plus behebt vor allem eine Schwäche von früheren Samsung-AMOLEDs, die aufgrund einer ungewöhnliche Pixelstruktur (siehe Abbildung) weniger Subpixel als übliche LC-Displays haben. Das ist zwar nur bei genauem Hinschauen erkennbar, führt aber zu einem etwas unschärferen Bild als bei LCDs mit gleicher Auflösung und stört manchen durch ausfransende Linien beim Lesen. Super AMOLED Plus hat die übliche Subpixelstruktur von LCDs.

Die PenTile-Matrix (RGBG) des AMOLED-Displays vom Galaxy S hat pro Pixel nur zwei Subpixel (Rot-Grün, Blau-Grün im Wechsel), Nachfolger Galaxy S 2 verwendet wie das LCD des Optimus Black und das IPS des iPhone 4 drei Subpixel pro Pixel. Durch den Wechsel von rotem und grünem Subpixel am Buchstabenrand entsteht beim Galaxy S ein unruhigeres Schriftbild (30-fache Vergrößerung).

Ansonsten spielt das Display die Stärken von AMOLED aus: komplette Blickwinkelunabhängigkeit, ein großer Farbraum mit sattem Rot und kräftigem Grün und ein extrem hoher Kontrast aufgrund des tiefen Schwarz: Nur schwer erkennt man die Grenze zwischen der schwarzen Android-Statusleiste und der Displayumfassung. Im Sonnenlicht ist allerdings kaum noch etwas zu erkennen, zumal das Galaxy-Display mit 223 cd/m² nicht besonders leuchtstark ist. Ein weiterer Nachteil der OLEDs: Die korrekte Farbkalibrierung ist unseren Erfahrungen nach Glückssache, unser Testgerät hatte einen leichten Grünstich.

LG nennt die LCD-Technik im Optimus Black Nova; sie punktet mit einer Leuchtstärke von fast 600 cd/m², so viel haben wir bisher nur bei einigen Navis und speziellen Outdoorgeräten gemessen. Das verhilft zu einer besseren Lesbarkeit vor allem in heller Umgebung und im direkten Sonnenlicht. Das Display ist weitgehend blickwinkelunabhängig und kontrastreich, kommt aber nicht an das des Galaxy S II heran.