Test Mazda 2 Hybrid: Yaris-Klon mit sehr geringem Verbrauch

Seite 2: Knöpfe und Schalter statt Wischbedienung

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Etwas altmodisch und langsam wirkt das Radiosystem. Auch wenn der Trend zu völlig knopffreien Autos mit reiner Touch- und Slide-Bedienung übertrieben ist, im Mazda gibt es das Gegenteil und für wirklich alles einen Knopf oder Schalter: Der fürs automatische Fernlicht zum Beispiel sitzt vor dem linken Knie. Wo wir bei den Kritikpunkten sind: Die Übersichtlichkeit ist mäßig, was durch die großen Außenspiegel und mit traditionellen Halswendungen ausgeglichen werden kann.

Mazda 2 Hybrid Interieur (5 Bilder)

Beim Kofferraum und dem Raumangebot innen bietet ein VW Polo mehr. Der Mazda 2 ist hier ebenso Durchschnitt wie bei der Dynamik – so agil wie ein Ford Fiesta ist er nicht.
(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Angenehm im Testwagen war das Panoramadach. Das Licht verbessert das Raumgefühl. Öffnen lässt es sich leider nicht. Gemessen daran ist der Aufpreis von 1100 Euro üppig. Mazda geht vermutlich zu Recht davon aus, dass das kaum ein Kunde ordert. Folgerichtig ist das Glasdach auch nur für die teuerste Ausstattungslinie zu haben. Immerhin: Anders als bei Tesla oder Skoda hat der Mazda 2 ein Rollo, das Schatten spendet. Der nächste Sommer kommt bestimmt.

Noch ein paar Worte zum Komfort: Der Mazda 2 hat eine ausgewogene Federung. So sportlich-dynamisch wie ein Ford Fiesta ist er nicht und so feinnervig wie ein Polo auch nicht. Aber macht sein Ding gut. Der Antrieb ist meistens leise oder sogar sehr leise, nur bei Vollgas – bis 100 km/h vergehen minimal 9,7 Sekunden – trommelt der Dreizylinder ziemlich hörbar und fröhlich vor sich hin. Bis 130 km/h fährt hier also ein komfortabler Kleinwagen, darüber wird es unter anderem wegen des Panoramadachs erheblich lauter. Die Ansprüche sind in Zeiten flüsterleiser Batterie-SUVs reichlich hoch geworden.

Bereits zum Basispreis von 22.190 Euro hat der Mazda 2 Hybrid alles, was zum Leben wichtig ist. Klima- und Antriebsautomatik, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, Android Auto und Apple CarPlay, um das Navigationssystem des Smartphones ins 7-Zoll-Display zu spiegeln. Der Testwagen in der Maximalausstattung "Select" hat einen Bruttolistenpreis von 30.280 Euro. Große funktionelle Fortschritte gegenüber der Einstiegsvariante gibt es kaum; uns sind allein die LED-Scheinwerfer positiv aufgefallen. Der Rest beschränkt sich auf Details wie Lederbezüge oder ein Zoll mehr im Zentraldisplay.

Mit diesem Preis liegt der Mazda 2 über Konkurrenten mit konventionellen Antrieben und Handschaltung. Aber er bietet eben auch mehr. Das Mehr ist in diesem Fall das Weniger beim Verbrauch. Teurer sind lediglich die batterieelektrischen Konkurrenten wie der Peugeot e-208.

Hier sortiert sich das Preisgefüge wegen der sinkenden Fördersätze und der krassen Lieferfristen gerade neu; die Elektroautos sind teuer. Wer einfach nur einen gut gemachten und bodenständigen Kleinwagen haben will, der wenig Kraftstoff verbraucht und für viele Jahre Zuverlässigkeit verspricht, ist beim Mazda 2 genau richtig.

Der Hersteller hat den Testwagen kostenfrei überführt und zur Verfügung gestellt. Der Autor hat den Kraftstoff bezahlt.