CES 2020: Cars, KI, 8K

Seite 2: 8K-Fernseher – braucht man das?

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Der Stand von LG ist immer sehenswert.

(Bild: heise online)

Bei Fernsehern hält der Trend zu größeren Displays mit höherer Pixeldichte an: 8K-Auflösung und Diagonalen von 80 Zoll aufwärts beherrschen auch in diesem Jahr die TV-Ausstellung. Vermutlich wird LG eine neue Variante des aufrollbaren TVs zeigen, das auf der CES 2019 debütierte. Aber natürlich soll das geschätzte CES-Publikum auch Neues zu sehen bekommen. So werden einige Hersteller neue Formfaktoren jenseits des herkömmlichen 16:9-Formats zeigen. Möglich macht das die LED-Technik: Winzige Leuchtdioden in vorgefertigten Modulen lassen sich zu fast beliebigen Größen und Auflösungen zusammensetzen.

Trotz aller Marketingmaßnahmen sind immer noch nicht besonders viele Nutzer davon überzeugt, dass 8K-Fernseher sichtbare Vorteile gegenüber 4K-Modellen bieten. Die Industrie wird daher auch auf der CES 2020 weiter alles daransetzen, den Kunden die Vorzüge weiter nahezubringen. Allerdings sind 8K-Displays auch nur die halbe Miete: Ebenso wichtig sind Schnittstellen, um Videos in dieser Auflösung einzuspeisen. Mit HDMI 2.1 ist eine entsprechende Spezifikation seit einiger Zeit fertig. Doch passende Zuspieler und Audio/Video-Receiver mit HDMI-2.1-Ports sind bislang Mangelware. Dies dürfte sich 2020 ändern.

Organische Schirme mit kleineren Diagonalen, wie sie seit geraumer Zeit von vielen Nutzern gefordert werden, lassen dagegen noch auf sich warten: LG Displays, aktuell einziger Hersteller von großen organischen Displays, wollte in diesem Jahr eigentlich auch OLEDs mit 48 Zoll Diagonale anbieten. Doch die Umstellung der ehemaligen LCD-Fab in eine OLED-Produktion bereitet Probleme. Es wird also noch ein bisschen dauern, bis OLED-TVs mit weniger als 55 Zoll Diagonale in den Handel kommen.

Stattdessen werden viele Hersteller auf der CES neue OLED-TVs mit mindestens 1,40 Meter Diagonale vorstellen. Sony zeigt gleich eine ganze Palette neuer Modelle und bietet einige Varianten an, bei denen der Sound dank kleiner Aktuatoren direkt aus dem Schirm kommt. Eigentlich wollte Samsung den OLEDs mit einer eigenen Technik dagegenhalten, doch die Fabrik für die Quantenpunkte-OLED-Kombis geht später als gedacht in Betrieb: Bislang gibt es nur Absichtserklärungen, aber noch keine Bestellung des Produktionsequipments, heißt es von Seiten der Maschinenhersteller.

Nun plant Samsung für die CES offenbar einen komplett rahmenlosen TV-Schirm. Das wäre eine konsequente Fortführung des bisherigen Designs: Sämtliche Signalanschlüsse hat der koreanische Hersteller längst in seine One-Connect-Box ausgelagert, die mit einem transparenten Kabel mit dem TV verbunden wird. Nun soll der Rahmen um das eigentliche Bild minimiert werden. Hierfür müssen die Treiberstufen und die internen Leitungsanschlüsse hinter das Panel verbannt werden, bislang sitzen sie am Rand. Die Konstruktion ist wegen der nötigen Durchkontaktierungen aufwendiger und damit teurer.

Die drei großen Notebook-Hersteller Dell, HP und Lenovo nutzen die CES traditionell, um ihre mobilen Flaggschiffe zu präsentieren. Dell hat bereits einige Tage vor Messebeginn die 2020er-Generation seines XPS 13 enthüllt. Bei HP sind ein neues Spectre 13 zu erwarten und bei Lenovo die überarbeiteten 14-Zöller der ThinkPad-X1-Serie. Acer, Asus, MSI & Co. sind freilich auch mit neuen Notebooks vor Ort.

Die wichtigen Komponentenhersteller Intel und AMD wollen ihre Pläne für 2020 vorstellen. Bei Intel könnte der bereits vor einem Jahr vorgestellte, aber immer noch nicht erhältliche Lakefield-Prozessor für besonders mobile Kleingeräte wie das Microsoft Surface Neo eine Rolle spielen.

AMD greift hingegen wohl am anderen Ende der Leistungsskala an: Der Ryzen 4000H wird gegen Intels Achtkern-CPUs für leistungsstarke Gaming- und Workstation-Notebooks antreten, zudem dürfte es Details zur Radeon RX 5600 XT geben – AMDs Veranstaltung kann man im Livestream verfolgen. Nvidia verzichtet auf eine CES-Pressekonferenz, wichtige Ankündigungen sind deshalb wohl nicht zu erwarten.